Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1215.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Und unser Vater kam und rief uns zu:
Lauft, meine Söhne!
Ergreift, was jeglicher erreichen kann!

3
Da sagten wir zu ihm:

Was sollen wir denn greifen?
Wir sehen nichts als Sonne, Mond und Sterne.

4
Er sprach zu ihnen: Packet sie!

Als Levi dies vernahm,
ergriff er einen Stab mit seiner Hand,
sprang auf die Sonne, setzte sich darauf und ritt.

5
Als Juda dieses sah, tat er desgleichen,

nahm einen Stab,
sprang auf den Mond und ritt darauf.

6
So taten alle andern Stämme.

Ein jeglicher von ihnen ritt auf seinem Stern
und dem Planeten an dem Himmel.
Nur Joseph war alleinig auf der Erde noch zurückgeblieben.

7
Da frug ihn unser Vater Jakob:

Warum hast du, mein Sohn, nicht auch getan wie deine Brüder?
Er sprach zu ihm: Mein Vater!
Was hat der Weibgeborene am Himmel nur zu tun?
Sie müssen doch zuletzt auf Erden ihren Standort nehmen.


3. Kapitel
1
Als Joseph noch so sprach,

stand neben ihm schon ein gewaltiger Stier.
Er hatte große Flügel, wie ein Storch,
und seine Hörner ragten hoch empor,
wie Hörner eines Wildochsen.

2
Und Jakob sprach zu ihm:

Auf! Joseph! Auf!
Reit drauf, mein Sohn!

3
Da schwang sich Joseph auf den Stier.

Alsdann verließ uns unser Vater Jakob.

4
Doch Joseph brüstete sich auf dem Stiere an vier Stunden,

bald ging er schrittweise,
bald lief er hin.
Dann flog er wieder mit ihm auf,
bis er in Judas Nähe kam.
Und Joseph hob in seiner Hand die Flagge
und schlug auf seinen Bruder Juda ein.

5
Da frug ihn Juda:

Weswegen schlägst du mich, mein Bruder?

6
Er sprach zu ihm:

Es sind in deiner Hand zwölf Stäbe;
ich hab nur einen einzigen.