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und alle ihre Seiten waren so verbunden,
daß keins das andere sehen konnte.

5
Und ihr Gesicht glich dem Gesichte von Kamelen,

und andere hatten solche wie von Hunden,
und wieder andre solche wie von Löwen und Hyänen
und wie von Leoparden,
und andre hatten nur ein Auge.

6
Er sprach:

Ich sah und schaute.
Sie führten einen Mann herein,
indem sie ihn schnell vorwärts trieben.

7
Und als sie zu den Löwen kamen,

verließen seine Führer ihn.

8
Die Löwen aber stürzten sich auf ihn

und bissen ihn in seiner Mitte durch
und rissen Glied für Glied ihm aus,
zernagten ihn und fraßen ihn.

9
Nach diesem aber warfen sie ihn aus den Mäulern,

und dieser kehrte abermals in seine frühere Gestalt zurück.

10
Da fragte ich den Engel:

Was ist das, Herr, für eine Sünde,
die dieser Mann begangen,
daß sie ihm also tun?

11
Der Engel sprach zu mir:

Der Mann, den du hier siehst,
beleidigte den Nachbar vor fünf Stunden
und starb, bevor er sich mit ihm versöhnt.

12
So ist er denn fünf Quälern überliefert,

die ihn ein ganzes Jahr für jede der fünf Stunden quälen,
wo er in Feindschaft mit dem Nachbar lebte.

13
Da sprach zu ihm der Engel:

Lieber Isaak!
Schau auf die sechzig Dämonen,
die da für jede Stunde Pein dafür bereiten,
daß in Feindseligkeit mit seinem Nachbar je ein Mann verharrt.

14
Er wird hierher gebracht zu diesen, die ihn peinigen,

ein jeglicher für eine Stunde,
bis sich ein ganzes Jahr erfüllt.

15
So geht es jedem Mann, der keinen Frieden schließt

und seine Sünde nicht bereut,
bevor er diese Welt verläßt und sich von seinem Leibe trennt.


7. Kapitel: In der Hölle
1
Er brachte mich hernach an einen Feuerstrom;

ich sah, wie seine Wogen höher, denn als dreißig Ellen, schossen
und ein Getös war dort gleich Donnerrollen.

2
Da schaute ich,