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Du hast mich wohl belehrt
und gute Nachricht mir gebracht.
Laß aber Jakob nichts davon vernehmen!
Er würde ja bestürzt und recht bekümmert werden;
noch niemals tat ich seinem Herzen weh.

5
Da sprach des Herren Engel:

Mein lieber Isaak!
Glückselig sind die Frommen all,
die ihren Leib verlassen,
glückselig, wenn sie Gott den Gnädigen, Barmherzigen, erblicken!

6
Weh, weh, ja dreimal weh dem Sünder,

der Kinder in der Welt besitzt!
Denn diese machen ihm gar manchen Kummer.

7
Lehr deine Söhne deine Wege

und alle die Gebote deines Vaters,
die er dir anbefohlen,
– und fürchte nichts für Jakob! –
daß sie für alle späteren Geschlechter zum Gedächtnis dienen!

8
Es mög der Gläubige sie wohl befolgen

und dadurch zu dem Leben kommen,
das fortdauert und ewig ist.

9
Trotzdem will ich das tun,

was du mir einschärftest.
Ich komme dann mit Freuden schnell zu dir.
Den Frieden, den der Herr mir gab,
geb ich auch dir;
ich geh jetzt schnell zu dem, der mich gesandt.

10
Und als der Engel dies gesagt,

entfernt er sich vom Lager unseres Vaters Isaak
und ging von ihm hinweg.

11
Er aber blickt ihm nach

und wird von Staunen ganz erfüllt
durch das, was er gesehen und gehört.

12
Dann fing er an, zu sprechen:

Ich soll das Licht nicht sehen,
bis daß sie mich verlangen.


3. Kapitel: Isaaks und Jakobs Abschied
1
Und während er so dachte,

kam Jakob durch die Tür des Schlafgemachs zu seinem Vater.

2
Der Engel aber hatte einen Schlummer über ihn geworfen,

auf daß er sie nicht hören sollte.

3
Als er nun seines Vaters Schlafgemach betrat,

da fragte er:
Mit wem hast du gesprochen, Vater?

4
Da sprach zu ihm sein Vater Isaak:

Mein Sohn! Du glaubtest mich zu hören.