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7
Er sprach hierauf zum Engel:

Ich staune wirklich über dich.
Bist du denn nicht mein Vater Abraham?

8
Der Engel sprach zu ihm:

Ich bin auf keine Art dein Vater Abraham;
ich bin ja nur sein Diener.

9
Jetzt freue dich

und laß dein Antlitz leuchten!
Sei nicht bestürzt!
Du sollst ja nicht mit Schmerz hinweggenommen werden,
vielmehr in Fröhlichkeit;
du darfst dich alsdann freuen
und ruhen für immer.

10
Aus Enge kommst du in die Weite.

Du ziehest hin zur Freude ohne Ende,
zum Licht und Jubel ohne Grenze,
zum Lobe und Frohlocken ohne Schluß.

11
Mach jetzt dein Testament

und bring dein Haus in Ordnung,
weil du zur Ruhe gehst!

12
Gepriesen sei zugleich dein Vater,

der dich gezeugt!
Gepriesen seien deine Nachkommen!


2. Kapitel: Isaak weigert sich, zu sterben
1
Als unser Vater Jakob ihn mit einem andern reden hörte,

begann er sich vor dem, der draußen redete, zu verstecken.

2
Und unser Vater Isaak sprach zum Engel

mit Demut und mit Unterwürfigkeit:
Was soll ich dann mit meiner Augen Licht,
mit meinem lieben Jakob, anfangen?
Ich habe Esaus wegen für ihn Angst.
Du weißt ja alles.

3
Da sprach zu ihm der Engel:

Mein lieber Isaak!
Wenn alle Völker in der Welt an Einem Ort beisammen wären,
so könnten sie nicht deinen Segen über Jakob aufheben,
weil zu derselben Zeit, wo du ihn segnest,
Er, der das All trägt, und der Sohn sowie der Heilige Geist
samt deinem Vater so zusammen sprechen:
„Amen.“
Sein Nachbar soll nicht ihn beherrschen;
er selber soll gar mächtig sein
und soll die Herrschaft ausüben!
Er soll der Vater vieler Völker werden;
zwölf Stämme sollen ihm entspringen!

4
Und Isaak sprach zum Engel: