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8
Ich nahm sie an

und brachte diese für sie dar.
Der Herr nahm so das Opfer an,
vergab die Sünde ihnen.


43. Kapitel: Des Eliphas Lied
1
Und so erkannten Eliphas und Baldad sowie Sophar,

der Herr hab ihnen jetzt die Sündenschuld verziehen,
dagegen den Eliu der Verzeihung nicht gewürdigt.

2
Und da ergriff der Geist den Eliphas;

auf dieses hin sang er ein Lied.

3
Da zollten ihm die andern Freunde ihren Beifall,

samt dem Gefolge nahe bei dem Altar.

4
So sang denn Eliphas:

„Getilgt sind unsere Sünden,
begraben unsere Missetat.

5
Eliu, ja Eliu, ist der einzige Missetäter;

drum wird ihm bei den Lebenden
kein Angedenken mehr zuteil.
Erloschen ist ihm seine Leuchte,
ihr Glanz verschwunden.

6
Ja, seiner Lampe Schein wird ihm zum Ankläger.

Er ist ein Kind der Finsternis
und nicht des Lichts.
Es erben seinen Ruhm und seine Pracht
die Torhüter der Finsternis.

7
Verschwunden ist sein Reich,

sein Thron vermodert
und seines Zeltes Ehre trifft ihn wieder in der Unterwelt.

8
Der Schlange Schönheit liebte er,

des Drachen Schuppen,
und seine Galle und sein Gift ward ihm zur Speise.

9
Den Herrn gewann er nicht

und fürchtete ihn nicht;
er reizte vielmehr seine Freunde noch zum Zorn.

10
Der Herr vergaß drum seiner;

es ließen ihn die Heiligen im Stich.

11
Es werden ihm zum Zelte Zorn und Wut.

Er trägt nicht Mitleid in dem Herzen,
noch Frieden in dem Mund.

12
Auf seiner Zunge hat er Natterngift.
13
Gerecht ist ja der Herr

und wahr sind seine Urteilssprüche.
Bei ihm gibt es kein Ansehen der Person;
er richtet allsamt uns.

14
Wenn einst der Herr erscheint,