und sprach zu ihm:
Steh auf und nimm es hin!
und schnitt das Haar ihr ab
und gab vor aller Augen ihr drei Brote.
und ging hinweg, sie mir zu bringen.
Der Satan aber folgte ihr,
indem er heimlich auf dem Wege ging,
und er berückte ihr das Herz.
da schreit sie laut mit Weheklagen
und spricht zu mir:
Ach Iob! O Iob!
Wie lang sitzst du noch auf dem Düngerhaufen vor der Stadt
und rechnest noch mit einer kurzen Weile
und hoffest noch auf Rettung?
denn von der Erde schwand dein Angedenken,
die eigenen Söhne, meine Töchter,
für die ich mich umsonst mit Schmerzen abgemüht.
und übernachtest unterm freien Himmel.
und ängstige mich bei der Nacht,
ob ich auch Brot verdiene,
um’s dir zu bringen.
und diese teile ich mit dir.
„Wär’s nicht genug für dich mit deinen Schmerzen?
Du kannst dich nicht einmal am Brot mehr sättigen.“
ich schämte mich nicht mehr
und bettelte dort Brot.
Gib Geld!
Nur dann bekommst du es.
bekam jedoch von ihm zu hören:
„Wenn du kein Geld hast, Weib,
so gib dein Haupthaar her
und nimm dafür drei Brote!
Davon könnt ihr drei Tage leben.“
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1116.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)