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8
Weswegen sollen wir die Armen gar bedienen?“

Ein Greuel ist vor Gott der Hochmut.

9
Und weiter brachte ich ein auserlesen Kalb auf Gottes Altar;

ich fürchtete,
es dächten meine Söhne wohl gar Böses in dem Herzen wider Gott.


16. Kapitel: Iobs Heimsuchungen
1
So tat ich es durch sieben Jahre,

nachdem der Engel mich belehrt.

2
Als Satan die Gewalt erhielt,

da ging er unbarmherzig vor.

3
Und so verbrannte er die 7000 Schafe,

die für der Witwen Kleidung dienten,
sowie die 3000 Kamele,
die 500 Joch Ochsen.

4
Dies alles richtete er selbst zugrund

in Kraft der Vollmacht, die er über mich erhalten.

5
Und was von meinen Herden übrigblieb,

das raubten meine Mitbürger.

6
Auch diese hatten Wohltaten von mir empfangen;

doch jetzt erhoben sie sich gegen mich
und raubten meiner Herden Rest.

7
Es ward mir meines Eigentums Verlust gemeldet;

da pries ich Gott
und lästerte ihn nicht.


17. Kapitel: Iobs Ausplünderung
1
Als sich dem Teufel meine innere Gesinnung zeigte,

erfand er einen andern Anschlag gegen mich.

2
Er wandelt sich in einen Perserkönig

und drängt in meine Stadt
und sammelt alle Schurken.

3
Er spricht zu ihnen unter Drohungen:

„Der Iobab da verschleuderte
des Landes Güter insgesamt und restlos.
Er teilte sie an Blinde und an Lahme aus.

4
Des großen Gottes Tempel riß er nieder,

zerstörte diese Opferstätte.
Deswegen will ich ihm vergelten,
was er am Gotteshause tat.
Kommt nun mit mir
und nehmt euch alle Tiere weg,
ja alles, was er noch im Land besitzt!“

5
Sie gaben ihm zur Antwort:

„Er hat auch sieben Söhne und drei Töchter.
Wenn die nur nicht in fremde Länder fliehen
und alsdann gegen uns in Übermacht heranziehen,