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Wie konntest du so dreist Unwahres sagen?

13
Ich sehe ja, daß deine Zierde nicht von dieser Welt.
14
Da sprach der Tod zu Abraham:

Glaub, Abraham, nicht,
daß diese Zierde stets mir eigen ist,
oder daß ich so zu jedem andern Menschen gehe!

15
Nein! Nur wenn jemand so gerecht wie du,

dann nehm ich Kränze mit
und gehe so zu ihm.

16
Ist er jedoch ein Sünder, komme ich in starker Fäulnis,

auf meinem Haupte einen Kranz aus seinen Sünden,
und ich erschrecke ihn mit großer Angst,
so daß er sich entsetzt.

17
Da frug ihn Abraham:

Woher stammt diese Zier?

18
Da sprach der Tod:

Kein anderer ist fauliger als ich.

19
Da sagte Abraham zu ihm:

Bist du dann nicht der sogenannte Tod?

20
Er sprach zu ihm:

Ich bin das bittere Wort;
ich bin das Weinen.


14. Kapitel: Abrahams Tod
1
Da sagte Abraham zum Tod:

Zeig uns doch deine Fäulnis!

2
Da ließ der Tod ihn seine Fäulnis sehen.

Und er besaß zwei Köpfe.

3
Der eine hatte eines Drachen Angesicht

und durch ihn sterben einige
ganz unversehens unter Schilden.

4
Der andere Kopf glich einem Schwert

und durch ihn fallen einige durchs Schwert
sowie durch Bogen.

5
Aus Furcht vorm Tode kamen jenen Tags

die Diener Abrahams ums Leben;
bei ihrem Anblick betete Abraham zum Herrn
und er erweckte sie.

6
Doch Gott kam wieder

und er versenkte Abrahams Seele wie in Träume
und also nahm der Erzengel Michael
sie in den Himmel mit.

7
Und da begrub nun Isaak seinen Vater

zur Seiten seiner Mutter Sara.
Er pries und lobte Gott;
denn ihm gebühret Ehre, Ruhm und Anbetung, –
dem Vater, Sohn und Heiligen Geist, –
von nun an bis in Ewigkeit. Amen.