Ruhe für die Mächte und alle Geschöpfe,
indessen die Gewässer schlafen.
Nimmt man zu dieser Stunde Wasser,
das der Priester Gottes mit heiligem Öl mischt,
und salbt man mit diesem Öl die Leidenden und Schlaflosen,
dann werden sie geheilt.
Danksagungen, Gott dargebracht
für das Wachstum der Kräuter und Samen,
in dem Augenblick, wo der Himmelstau auf sie fällt.
Dienst der Engel, die vor dem Thron der Majestät stehen.
Anbetung für die Menschen.
Die Himmelspforte öffnet sich,
um die Gebete aller Lebenden einzulassen.
Diese werfen sich nieder;
dann gehen sie weg.
In dieser Stunde wird alles, was der Mensch von Gott erfleht,
ihm gewährt,
in dem Augenblick, wo die Seraphim mit den Flügeln schlagen
und wo der Hahn kräht.
Große Freude auf der ganzen Erde
in dem Augenblick,
wo die Sonne aus dem Paradies des lebendigen Gottes
über die Schöpfung aufgeht und sich über das Weltall erhebt.
Gespanntes und tiefes Schweigen
bei allen Ordnungen der Lichter und Geister,
bis die Priester Wohlgerüche vor Gott gebracht haben;
hernach trennen sich alle Ordnungen und alle Mächte des Himmels.
Dies gilt für die Stunden der Nacht.
Gebet der himmlischen Wesen.
Gebet der Engel.
Anbetung der Vögel.
Anbetung der irdischen Tiere.
Anbetung der Wesen oberhalb der Himmel.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1085. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1085.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)