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wenn so ein Jüngling arbeitet
und seine Kräfte anspannt.

68
Die bange Sorge wohn in deinem Herzen nicht für immer!

Ein schlimmes Ding, in Kümmernis zu sein.
Dann lebt der Mensch nicht viele Jahre;
denn ihre Sorgen bringen ihn ums Leben.

69
Bist du bekümmert, wirst du sterben,

und bist du ängstlich,
dann lebst du nicht zu lange.
Das Lebensmaß ist kurz und knapp.

70
Die Gottesfurcht ist aller Güter Anfang;

sie selbst befreit von allen Übeln;
sie ist ein Schatz.
Die Menschen bleiben nicht für immer im Besitz der Güter,
bis sie der Tod erreicht.

71
Wie herrlich und wie lobenswürdig ist die Jugend;

doch bleibt sie kurze Zeit nur bei den Menschen.
Das Alter aber macht sie trocken.

72
Der Liebe wert sind Leben, Güter, Kinder,

der gute Ruf jedoch noch mehr.

73
Die Heiterkeit ist lobenswert und herzerquickend;

gar weit davon entfernt ist Streiterei und Frechheit.

74
Um Freundschaft, die bis zu dem Tode dauert,

ist’s etwas Gutes, etwas Herrliches.

75
Gelassen ist die Weisheit;

der große Bauch ist weit davon entfernt.

76
Ein fester Sinn ein gutes Ding,

wenn er mit einem rechten Herzen ist verbunden.

77
Der Wohlstand ist gar lobenswert,

wenn jemand arbeitet
und jener so durch ihn zustande kommt.

78
Gar schimpflich ist die Lässigkeit,

wenn jemand einen kräftigen Leib besitzt.

79
Das Zornigsein führt oft zu Streitereien.
80
Die Weisheit schützt vor Armut.
81
Die Hoffnung tröstet.
82
In Irrtum führt die Albernheit den Geist.
83
Und Furchtsamkeit verdirbt das Herz.
84
Ein bös Gewissen bringt nur Angst und Seufzer.
85
Zu Streit und Armut führt der Neid.
86
Ein schlimmer Bauch führt eine böse Sprache.
87
Um Reichtum ist es etwas Herrliches und Schönes;

jedoch begegnet er nicht leicht dem braven Mann.

88
Ein widerwärtig trübes Ding ist schon die Armut,

wenn Schmerzen und Verluste mit ihr eng verbunden sind.

89
Am nächsten kommt der Ehre Reichtum.
90
Die Ruhe ist ein großes Gut.
91
Ein Reichtum, der nicht kleiner wird, ist eine feste Gesundheit;