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19
Wisset, Brüder!

Als Pilatus sie nötigen wollte, das Rüsthaus zu betreten,
sagten sie zu ihm:
„Wir können das Prätorium nicht betreten,
weil wir noch kein Passa gegessen haben.“

20
Als ihnen von Pilatus betreffs der Hinrichtung unseres Herrn

die Erlaubnis gegeben war,
gingen sie eilends in das Heiligtum,
holten daraus die Bretter und die Bundeslade
und machten davon das Kreuz für den Messias.

21
Wirklich! Ihnen ziemte es, auf den gleichen Brettern,

worauf sie das Testament getragen hatten,
auch den Herrn des Testamentes zu tragen.

22
Das Kreuz des Messias bestand aus zwei Hölzern,

die eine und dieselbe Höhe, Tiefe, Länge und Breite hatten.

23
Der Apostel Paulus bemühte sich recht,

auf daß die Völker wüßten,
welches die Kraft des Kreuzes sei,
das die Höhe, Tiefe, Länge und Breite der Erde enthalte.

24
Als sie den Messias, das leuchtende Licht der ganzen Erde, erhöhten

und auf den Leuchter des Kreuzes setzten,
erlosch und verdunkelte sich das Licht der Sonne,
und ein Schleier der Finsternis verbreitete sich über die ganze Erde.

25
Drei Nägel waren in den Leib unsers Erlösers geheftet,

zwei in seine Hände und einer in seine beiden Füße.

26
Der Schächer waren es zwei,

einer zur Rechten und einer zur Linken.


51. Kapitel: Der Juden Schuld
1
Man reichte ihm Essig und Galle in einem Schwamm.
2
Durch den Essig, den sie ihm gaben, ward ihnen angedeutet,

daß sich ihr früherer Wille umgewandelt hatte
und sie sich vom rechten Weg zur Schlechtigkeit gewandt hatten,

3
und durch die Galle

ward die Bitterkeit der hartnäckigen Schlange angedeutet, die in ihnen war.

4
Sie zeugten, daß auch sie zu ihm gehört hatten,

zu ihm, der der gute Weinberg ist,
wovon die Propheten und Könige und Priester die herzerfreuenden Weine tranken.

5
Aber, weil sie schlechte Erben waren,

so wollten sie nicht für den „Weinberg meines Lieben“ arbeiten.

6
Anstatt der Trauben brachten sie Herlinge hervor,

und der Wein, den sie aus den Herlingen preßten, war sauer.

7
Als sie den Erben ans Kreuz geschlagen hatten,

mischten sie ihm von dieser Hefe ihren schlechten Wein,
und gaben ihm von dem Wein des Weingartens der Völker zu trinken;
aber er wollte nicht.

8
„Gebt mir von dem Weinstock, den mein Vater aus Ägypten brachte!“