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sie liegen ja vor ihnen ausgebreitet.
Gezeigt wird ihnen auch der Lebewesen hoheitsvolle Schönheit,
der Wesen, die zunächst dem Throne sind,
und aller Engelscharen.
Sie halten ja an meinem Worte fest,
um so zunächst noch unsichtbar zu werden;
sie halten auch an den Geboten fest,
um so an ihren Plätzen zu verbleiben,
bis daß die Zeit herbeikommt,
allwo sie wiederkommen.

12
Bei den Gerechten wird die Herrlichkeit noch größer sein

als bei den Engeln.

13
Die ersten werden ja die letzten,

die sie erwartet, aufnehmen,
die letzten die, von denen sie vernahmen,
sie seien vorher weggegangen.

14
Aus dieser Welt der Drangsal finden sie ja Rettung

und werfen ihrer Trübsal schwere Last von sich.

15
Um was verloren doch die Menschen nur ihr Leben?

Was tauschten sie auf Erden ein für ihre Seele?

16
Sie wählten sich nicht diese aller Trübsal bare Zeit,

die nicht vergehen kann;
sie wählten sich dafür die Zeit,
die nur ein Ende voller Seufzer, voller Leiden hat;
sie lehnten ab die Welt,
die niemanden, der sie betritt, je altern läßt,
und sie mißachteten die Zeit der Herrlichkeit,
so daß sie nie zur Glorie gelangen können,
von der ich vorher dir gesagt.


52. Kapitel: Das Ende der Frevler und der Frommen
1
Ich sprach:

Wie könnten wir doch die vergessen,
die, denen Wehe zubereitet ist?

2
Weswegen klagen wir auch über die Gestorbenen?

Weshalb beweinen wir,
die in die Unterwelt hinabgestiegen?

3
Spart für den Anbeginn der künftigen Pein die Weheklagen auf!

Laßt Tränen erst beim Nahen des Unterganges fließen!

4
Doch auch das Gegenteil will ich jetzt sagen:
5
Was sollen die Gerechten heute tun?
6
Habt eure Lust am Leiden, das ihr heute leidet!

Weswegen schaut ihr aus,
daß eure Hasser noch zu Falle kommen?

7
Bereitet euch auf das euch Zugedachte vor

und macht euch wert des Lohnes,
der für euch hinterlegt ist worden!