sofort den Willen dein zu tun,
und ganz allein der Zeiten Schluß vor seiner Ankunft kennst, –
blick doch auf mein Gebet!
die Seienden, Vergangenen, Zukünftigen,
die Sünder und die Guten.
der niemals stirbt und unerforschlich ist.
Du kennst die Zahl der Menschenkinder
und andere, nicht wenige, recht handeln.
wo du für Sünder hältst bereit das Letzte
oder für die das Ende,
die recht gehandelt haben.
das jedermann hier hat, –
nichts wäre bitterer als dies.
die wiederum zur Schwäche wird,
Nahrung, die sättigt
und die dem Hunger weicht,
Schönheit,
die wieder häßlich wird?
oder wird zu nichts.
so sind wir jetzt nicht mehr
und wie wir jetzt sind,
so werden wir nicht nachher bleiben.
so gäb’s davon auch keinen Anfang.
was von dir kommt!
Erleuchte mich,
worum ich dich ersuche!
Wie lange ist die Zeit der Sterblichen voll Glück?
Bis wann beflecken sich mit vieler Bosheit die Vergänglichen?
Mach deine ganze Drohung wahr,
daß deine Kraft von denen auch erfahren werde,
die nur für Schwäche deine Langmut halten!
Was uns und unsere Stadt bis jetzt betroffen,
geschah nach deiner Herrschaft Langmut;
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_068.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)