Werft’s in das Feuer,
um dem’s zu bringen,
der es hervorgebracht!
Die Flamme soll’s dem senden,
der es geschaffen!
Dann können’s nimmermehr die Feinde rauben.
Wenn du in Blüte stündest
und Sion wäre noch in seinem vollen Glanz bewohnt,
so wär’s uns doch ein großer Schmerz,
daß du dann Sion glichest.
ein Jammer ohne Maß,
daß du in Blüte bist
und Sion liegt verwüstet da.
Bei wem beklagten wir uns über unser Mißgeschick.
Herr! Wie hast du dies dulden können?
und die Gerechten schlummern friedlich in der Erde.
und hörten nie von dem, was uns betroffen.
Du, Staub, ein Herz!
Geht hin
und kündet es der Unterwelt
und sagt den Toten:
„Weit glücklicher seid ihr
als wir, die wir noch leben.“
und rede, Erde, so vor dir,
die du in Blüte heute stehst:
es leuchten nicht der Sonne Strahlen unaufhörlich.
Wähn nicht,
du könntest dich, zu aller Zeit in Blüte stehend, freuen!
Überheb dich nicht!
Prahl nicht!
der jetzt durch Langmut
gleichwie durch einen Zaun zurückgehalten wird.“
fast ich an sieben Tagen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_061.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)