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schwer verletzt haben. — Aber, liebe Maria, deshalb brauchen Sie doch nicht so zu erschrecken, — es ist, soviel ich weiß, nicht lebensgefährlich.“

Maria hatte sich von ihrer Bücherkiste erhoben und sah ihn ganz entsetzt an.

„Der Dolch,“ sagte sie dann mit stockender Stimme, „— den Dolch hab’ ich ihm doch zum Abschied geschenkt, — es war derselbe, den ich damals mitnahm, um Hallwig —“

Ich verstand wohl, was sie meinte, und Sendt schien es auch zu ahnen, denn er zog die Augenbrauen in die Höhe und sah nachdenklich drein.

Ein leises Grauen faßte mich und unwillkürlich sprach ich aus, was mir — und vielleicht auch den anderen — in diesem Augenblick durch den Sinn fuhr:

„Um Gottes willen, — sollte Hallwig am Ende doch schon der Zauberei mächtig sein …“

„Mirobuk!“ sagte der Philosoph und lächelte eigentümlich.

Und ehe wir uns noch recht besonnen hatten, war er gegangen.


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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/196&oldid=- (Version vom 1.8.2018)