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kennen zu lernen, und ich hoffte, wir würden noch häufig zusammenkommen, aber so, wie die Sache liegt“ — wieder machte er eine Pause und fuhr dann sehr lebhaft fort, „nein — ich habe eingesehen, daß Wahnmoching doch nicht der rechte Boden für mich ist — wahrscheinlich auch für Sie nicht und für niemanden, der noch irgendwelchen Wert auf seine Individualität legt. — Sie wissen doch, daß ich einen Band Gedichte herausgeben wollte — ja? — Nun, eben in diesem Gedichtband behandle ich verschiedene Dinge, von denen hier in unserem Vorort viel die Rede ist; jeder weiß von ihnen, alle sprechen darüber. Ich lese also neulich dem Professor daraus vor, zufällig ist auch jener Herr mit der Wikingersubstanz zugegen, der den armen Sonnenjungen — wie heißt er doch gleich?“

„Ich weiß es auch nicht — Sie meinen wohl den Panther?“

„Ja, richtig, eben, dieser Panther war dabei, sagte kein Wort und schien sogar Gefallen daran zu finden. Aber ein paar Tage später erfahre ich, daß man mich beschuldigt, schwerwiegende Geheimnisse profaniert zu haben. Was sagen Sie dazu?“

Ich fand es sehr bedauerlich.

„Bedauerlich? — ja, das ist das rechte Wort — glauben Sie mir nur, Monsieur Dame, es haben wohl wenige so schöne, ja verwegene Hoffnungen auf die Bewegung unseres Stadtteils gesetzt wie gerade ich.

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)