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Abschied und gingen alle drei zusammen fort. Adrian stürzte noch rasch an den Schreibtisch, und brachte Susanna das gewünschte Briefpapier, es war kohlschwarz, ich hatte noch nie ein solches gesehen.

„Wenn Sie es ganz richtig machen wollen, müssen Sie mit Blut darauf schreiben,“ bemerkte er — aber sie meinte:

„O, rote Tinte tut’s wohl auch.“


Gegen Abend hoffte ich endlich einmal wieder Susanna allein zu finden — wenigstens annähernd allein. Ich war melancholisch und dachte, sie sollte mich etwas froher machen, — vielleicht ist sie wieder so glücklich verschlafen und duzt mich. Oder verurteilt mich zur Redoute — ich sitze tadellos in der Loge, langweile mich und warte, bis sie nicht mehr tanzen kann. — Dann kommt sie zu mir.

Aber ich finde sie nicht allein — alle sind in der Küche um den großen Tisch versammelt. — Die Hausbewohner — Maria, Konstantin und Delius, den ich noch nie im Eckhaus getroffen — er aber erinnert sich meiner und ist sehr entgegenkommend, sehr Weltmann.

Man hält Kostümberatung für das „kosmische Fest“ — als dieser Ausdruck fällt (ich glaube, es war Willy, der ihn brauchte) blickte Delius sich erstaunt um und sagte mit seinem merkwürdigen Auflachen:

„Nun, ob das Fest ein kosmisches sein wird — wird

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)