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Walther Kabel: Rettende Eisberge. In: Die Burg, 2. Jahrgang, S. 79–80

Die längste Zeit auf einem Eisberg hat die Besatzung des Robbenfängers „Polaris“ zugebracht – ganze 193 Tage. Im September 1872 war die „Polaris“ bei Nordgrönland im Eise zerdrückt worden. Die Insassen hatten sich auf einen nahen Eisberg geflüchtet in der Hoffnung, von da aus Grönland erreichen zu können. Kaum waren jedoch aus dem zertrümmerten Schiffe die Lebensmittel und einige andere Vorräte auf die Eisinsel hinübergebracht worden, als ein gewaltiger Sturm losbrach und den Eisberg in die offene See hinaustrieb. Erst am 7. April 1873, also nach länger als einem halben Jahre wurden die Schiffbrüchigen, die sich inzwischen auf ihrer Zufluchtsstätte häuslich eingerichtet hatten, von dem Dampfer „Tigreß“ bemerkt und aus ihrer merkwürdigen Gefangenschaft befreit.

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Walther Kabel: Rettende Eisberge. In: Die Burg, 2. Jahrgang, S. 79–80. Verlag der Paulinus Druckerei, Trier 1914, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rettende_Eisberge.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)