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Auf Tuch oder Leinwand mit Gold zu schreiben.

Nimm Gummi Serapin, arabisches Gummi und Gummi Amoniacum, von jedem gleichviel, dieses wird mit Essig angemacht und etwas Bleiweiß zugegeben, alsdann auf einem Steine tüchtig durcheinander gerieben. Nun schreibe man damit auf Tuch oder Leinewand, lasse die Schrift trocknen, lege die Waare dann an einen feuchten Ort und das Gold auf die Schrift, lasse es wieder trocken werden und wische das überflüssige Gold mit einem Tuchlappen oder Baumwolle ab.

Anmerkung. Alle Metalle, welche mit Salz abgerieben werden, darf man nicht über Nacht stehen lassen, indem sie sonst zu leicht rosten.


VI. Abtheilung.


Sympathetische Tinten.


Man versteht unter einer sympathetischen Tinte eine jede Flüssigkeit mit welcher man schreiben kann, ohne daß die Buchstaben zum Vorscheine kommen, und nicht eher gelesen werden können, bis man Mittel angewendet hat, die ihnen eine Farbe verschaffen. Man kann solche in Absicht auf die Mittel, deren man sich bedient, um die unsichtbare Schrift sichtbar zu machen, in fünf verschiedene Arten eintheilen.

Die erste Art bringt man zum Vorscheine, wenn man über die unsichtbare Schrift eine andere Flüssigkeit streicht, oder sie der Ausdünstung derselben ausgesetzt hat.

Die zweite Art ist diejenige, die verborgen bleibt, so lange sie eingeschlossen ist, hingegen

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J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_25.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)