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20.

Man lasse 6 Loth zerstoßene Galläpfel und 2 Loth Eisen-Vitriol mit einem Maaß Wein- oder Bieressig in einem irdenen Topfe kochen und etliche Mahle miteinander aufwallen, dann schütte man 2 Loth zerstoßenes arabisches Gummi hinzu, und, wenn die Masse kalt geworden, gieße sie in eine Glasbouteille zum Gebrauch.

Diese Tinte fließet sogleich kohlschwarz aus der Feder und bleibet nach mehren Jahren eben so schwarz, als sie am ersten Tage war, auch schimmelt sie nicht.

Der Satz, der sich nach und nach in dem Tintenfasse sammelt, kann durch hinzugeschütteten Weinessig zu einer guten Tinte wieder gemacht werden.



II. Abtheilung.


Zubereitung rother Tinten.


1.

Die berühmte rothe Dresdener Tinte. Man nehme 4 Loth Rothspan, gieße 1 Maaß guten Essig darauf, und lasse es gut einkochen. Darnach gieße man das Klare ab in eine Bouteille, thue ein wenig arabisches Gummi, einer Erbse groß Gummi Tragant und etwas Alaun hinzu, lasse diese Masse einige Tage bei öfterm Umrühren stehen, so ist die Tinte fertig.


2.

Man nehme ¼ Pfund vom besten Fernambuckholz, lasse dieses 24 Stunden in reinem Flußwasser weichen, gieße hernach die schmutzige Brühe weg und spüle den Fernambuck nochmals mit reinem Wasser aus. Ist dies geschehen, so wird der Fernambuck unter Zusetzung von 2 Loth gutem klaren

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J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_14.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)