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6.

Man nehme 8 Loth Galläpfel, 4 Loth Eisen-Vitriol, 1½ Loth arab. Gummi, 1 Maaß Wein und ½ Maaß Wasser. Dieses alles thut man in einen neuen Topf, stellet ihn einige Zeit in die Wärme und rühret es täglich mehrmals um. Darnach läßt man es auf einem gelinden Feuer etwas aufwallen, aber ja nicht kochen. Wenn es nun abgenommen und erkaltet ist, so giebt man die Masse durch Leinwand in eine Bouteille, und thut noch ein wenig Eisen-Vitriol, etwas arabisches Gummi und rectificirten Spiritum Vini dazu.


7.

Man nehme 8 Loth Galläpfel, stoße diese gröblich, thue sie dann in einen neuen Topf und gieße ½ Maaß Bieressig dazu; nun thue 4 Loth Eisen-Vitriol in einen andern Topf und gieße gleichfalls ½ Maaß Bieressig dazu; dann nehme man einen kleinen Topf und thue 3 Loth arabisches Gummi und 1/8 Maaß Bieressig dazu. Lasse diese 3 Töpfe einige Tage verdeckt stehen, darnach setze den Topf mit den Galläpfeln auf das Feuer, und wenn es aufwallet, oder anfangen will zu kochen, so setze den Topf behutsam ab und gieße diese Masse, wie die aus den beiden andern Töpfen, durch ein leinenes Tuch in eine Bouteille.


8.

Nimm 8 Loth Galläpfel, 4 Loth Eisen-Vitriol und 2 Loth arab. Gummi, gieße ½ Maaß Essig und ½ Maaß Regenwasser dazu, lasse es dann mehrere Tage in der Wärme stehen und rühre es oft um. Darnach gießt man das Klare in eine Bouteille, das Dicke schüttet man aber weg.


9.

Nimm 6 Loth Galläpfel, 3 Loth Eisen-Vitriol, 4 Loth Ellernknospen, (von denen, die die Hutmacher gebrauchen,) und 1 Quentchen Alaun.

Empfohlene Zitierweise:
J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_09.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)