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3.

Man nehme 1½ Maaß Essig, ½ Maaß Regenwasser, ½ Maaß Urin, ½ Pfund Galläpfel, 6 Loth Eisen-Vitriol, 5 Loth Gummi-Arabicum, 2 Loth Alaun und eine halbe Hand voll Salz. Stoße dieses und mische alles untereinander, und gieb es in einen unglasurten Topf. Den Essig, das Wasser und den Urin mache warm, dann schütte es über die andern Species, setze es auf Kohlfeuer und rühre es ¼ Stunde lang bei mäßiger Hitze um. Darnach nimmt man den Topf vom Kohlfeuer ab, läßt ihn ungefähr 12 Tage so stehen, doch rühre die Masse täglich mehrmals um. Darauf gebe man es durch Leinwand in eine Bouteille, thue einige zerstoßene Galläpfel hinein, rühre es wieder einige Mahle um und setze dann die Bouteille zur Aufbewahrung in den Keller.


4.

Man nimmt 1 Maaß Regenwasser, giebt solches in einen neuen Topf, und setzt es dann auf Kohlenfeuer, daß es heiß werde, aber nicht koche; dann thue man 4 Loth Galläpfel, 2 Loth Eisen-Vitriol und 2½ Loth Arabischen Gummi, das alles zerstoßen seyn muß, dazu, rühre diese Masse untereinander und gieb sie dann durch Leinwand in eine Bouteille.


5.

Man nehme 1 Maaß Bieressig und thue 2 Loth zerstoßene Galläpfel hinein, dieses lasse man auf einem Feuer so lange kochen, bis es etwas röthlich geworden ist; nun giebt man 3 Quentchen Eisen-Vitriol dazu und läßt es damit aufwallen, dann nehme man es vom Feuer und gebe gleich 1 Loth arabischen Gummi und 1½ Quentchen Alaun, beides klein gestoßen, dazu, rühre es darnach durcheinander, bis es erkaltet ist, und gieße das Klare in eine Bouteille, aber das Zurückgebliebene schütte weg.

Empfohlene Zitierweise:
J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_08.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)