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bemühten sich, sie dem Sonntagspublikum mit launigter Würze schmakhaft zu machen. Mamsel Kruse, und die Herrn Langerhans, Steiger, Gollmik, hielten sich dabey als Künstler in erträglicher, Lezterer gegen sonst in unverändert anständiger, Mensur. – Herr Wohlbrük aber besizt, und äußert, ia critisches Discernement genug, um mir die Behauptung nicht zu verargen: daß er sich Heute von absichtlicher Laune zur fehlerhaften Uebertreibung hinreißen lies. –

Montags, den 16. März, erfolgte eine anderweite Vorstellung vom Bayard, welche nach den mehresten sonstigen Verhältnißen zwar gut von statten gieng, iedoch weder die Füllung des Schauspielhaus befördert hatte, noch bey denen Anwesenden große Sensation zu erregen schien.

Die iüngere Mamsel Stegmann trat Heute als Constantia auf, und spielte diese kleine Rolle durchaus wohlgefällig. In die Feyerlichkeit des Ritterschlag legte Herr Herzfeld vorzügliche Würde. Herr Steiger erhob sein Gebehrdenspiel bis zur expreßivesten Vollkommenheit – nach von Bayard erhaltenem Geschenke zum Wiederaufbau der väterlichen Burg, stellte er die Ideen, welche damals des Ritter Tardieu ganze Seele beschäftigten, in so treffender