Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 133.jpg

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ihrer drei auf iede Seite des Zimmer. Gewundert habe ich mich in der That, daß, um iede sonstige Absurdität auch Heute eigensinnig zu wiederholen, unter denen Hofdamen keine schwarz gekleidete zum Vorscheine kam. In dem zum Schauspiele eingerichteten Saale, war die Stellung der Stühle, ob ich gleich ihre richtigste im 17. Stüke d. Journ. so deutlich nachgewiesen hatte, auch heute verschoben – auf der linken Seite des Theater stand abermals ein gegen die andern in der nemlichen Reyhe sich auszeichnender Armstuhl ganz am unrechten Orte, weil ein solcher Nirgends anders hin, als auf die rechte Seite, der Königin zur linken Hand, gehört, und dort, da ihn Prinz Hamlet nicht einnehmen will, leer bleiben muß.

Herr Löhrs verdient Lob dafür, daß er sich augenscheinlich bemühte, die Rolle des König Heute mehr als lezthin zu würdigen. In der 14ten Scene des III. Act benuzte er zwar die ihm zur Hand stehende, oder doch mit einem Zuge vor sich zu stellende, Fauteille nicht nach meiner neulich geäußerten Meinung, um während des Gebet seinen Kopf, oder den obern Theil des Körper, auf sie niederzulegen, er verwebte aber beym Beten desto mehr Inbrunst mit seinen Nuancen, und vermied auch auf diese Art iede Stöhrung der Illusion, die da glauben soll, daß der König von dem hinter ihm eintretenden Hamlet, und von dessen Monologe, nicht das Mindeste höret, sattsam. Denn es läßt sich ohne absolute Unwahrscheinlichkeit denken, daß, wenn alle innre Seelenkräfte auf einen Gegenstand hoch gespannt sind, der Eindruk äußerer