Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 087.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Montags, den 9. Februar, verschaffte eine abermalige Wiederholung des Donauweibchen der Theatercasse erweiterte Vortheile.

Dienstags, den 10. Februar, wurden wir mit zwey so treflichen Darstellungen auf unserer deutschen Bühne unterhalten. –

In der erstern derselben sahen wir das Schreipult, Schauspiel in vier Aufzügen, von Kozebue.

Es zeichnet sich solches durch manche, fast durch lauter, höchst interessante Situationen aus, welche zwar nicht alle für unzertrennbare Glieder einer historischen Kette gelten können, die aber doch das Genie des Dichter so passend zusammengestellt hat, daß sie einzeln, und gemeinschaftlich, den lebhaftesten und wohlthätigsten Eindruk auf ieden denkenden Kopf, auf iedes empfindsame Herz, von der Bühne herab nie verfehlen können. Schwer würde es deshalb werden den eigentlichen Inhalt dieses Schauspiel in eine concentrirte Erzählung zu drängen, weil darinne mehr als eine Handlung zu gleich im Gange ist, und man nicht bestimmen kann, für welche derselben man sich, als für die hauptsächlichste, am wärmsten interessiren soll. Ich kann dieser Schwierigkeiten desto leichter ausweichen, da das Schreibepult schon vor dem Jahre bey Kummer im Leipzig gedrukt erschienen, auch iezt hier in Hamburg zu haben, ist, und darf daher meine