Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 074.jpg

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mit Madame Kruse, des Burgvoigt Bruno mit Herrn Leo, des Donauweibchen Hulda mit Madame Langerhans, des Kindes Lilli mit der kleinen Löhrs, derer vier Principal-Nixinnen mit Mamsel Kruse, und der iüngern Mamsel Stegmann, mit Madame Hönike, und Löhrs, eines Geistes mit Herrn Löhrs, besezt.

Wer sich von der Production dieser Neuheit auf unserer Bühne große Erwartungen gemacht, reelle Befriedigung des Kunstgefühl, der Sensation, selbst des musicalischen Gehör, versprochen hat, ist dadurch, dächte ich, sehr getäuscht worden; denn wo findet in dem Suiet, welches größtentheils im Dialog vorgetragen wird, der schlichte Menschenverstand nur das mindeste Anhalten? und muß nicht die Unwichtigkeit der Composition überhaupt auch dieienigen ermüden, welche billig genug sind, ihre Ansprüche an die deutsche Oper auf einen, nur sättigenden, Ohrenschmaus einzuschränken? Außer dem Terzet im III. Act: „Wer Nothbedrängte gern erquikt etc.“ liefert ia der Gesang lauter tändelnde, tanzähnliche, Liederchen. Noch am besten werden die Augen der Zuschauer durch öftere Verwandlungen der Bühne in mehrentheils wohlgerathene Decorationen, durch einander iagende Zaubereyen, und durch immer abwechselnde Ereigniße einer verborgenen Wunderkraft, unterhalten; doch auch dieser einzige Zwek wird nur dann erreicht, wenn die Theatermaschinerie nie wieder so auffallend als in der ersten Vorstellung am 27. d. M., künftig Nirgends im Mindesten, stokt.