Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 067.jpg

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nur einzelne Erfahrungen überzeugen, daß nicht iedes meiner Raisonements über Hamburgs deutsches Theater Waßer mit dem Siebe schöpfet, daß doch manche meiner critischen Urtheile von denkenden Köpfen durch Ausübung auf der Bühne gerechtfertigt werden. Großer, und häufiger, Ermunterungen zum schriftstellerischen Unternehmen darf ich mich ohnedem nicht rühmen, es übersteigen vielmehr die mir dadurch zuwachsenden Kränkungen an Zahl und Unbilligkeit erstere weit; desto schäzbarer aber muß ieder Lohn von vorbeschriebener Art mir seyn, desto dankbarer werde ich den Werth, welchen ein solcher für mich hat, entweder im Stillen anerkennen, oder, nach schiklichem Befinden, laut preisen.

Nach der Hausehre wurde heute auch noch das Bauerngut, Lustspiel in einem Aufzuge gegeben.

Es gilt dieses Stük für eine zweyte Fortsezung derer bekannten beyden Billets; sein Inhalt beruhet auf folgenden Ideen.

Der Balbier Schnaps hat es noch immer nicht verschmerzt, daß ihm sein betrügerisches Proiect: Gürgen um den Gewinn im Lotto zu prellen, oder das reiche Röschen zur Frau zu bekommen, so ganz verrükt worden ist. Mit Neide beobachtet er täglich den Wohlstand, in welchem iene Beyde seit Jahr und Tag als seelenvergnügte Eheleute mit ihrem braven Schwiegervater, dem Bauer Märten, leben. Entschluß zur Rache, die er schon[1] fruchtlos mit dem Stammbaume versucht

  1. Nach dem Inhalt der ersten Fortsezung von denen beyden Billets.