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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück)

Mittwochs, den 1sten October 1800, wurde auf Hamburgs deutschem Theater, eines von Mozarts beliebtesten Meisterstücken, die Zauberflöte, nach Schikanederschem Text, und unter hier Directions-wegen getroffenen Abänderungen, in 4 Akten aufgeführt.

In Urtheilen über den eigenthümlichen dichterischen, und musikalischen Werth, der Zauberflöte, haben sich zeither die Kunstrichter, und Journalisten, fast ausgeschrieben; ich kann also ganz kurz das Meinige darauf einschränken: erstern hat sie gar nicht, der letztere erhebt sie zu denen wichtigsten Produkten der deutsch-vaterländischen Tonkunst.

Von dem splenditen Apparat in Dekorationen, Garderobe, und Erleuchtung, womit sie die jezigen Directoren am 18. October 1799 zuerst wieder auf Hamburgs deutsche Bühne einführten, ist auch schon manches lobpreisende Zeugnis seit Jahr und Tag, oft wiederholt, publicirt worden – ich stimme jenen Zeugnissen im Hauptwerke von Herzensgrund bey. –

Aber eben um deswillen, weil der höchste Werth der Zauberflöte in Mozarts unvergleichlicher Composition liegt; so muß auch jede große Parthie in selbiger, Pamina, die Königin der Nacht, Tamino, und Sarastro, mit Meisterstimmen, Papageno, und Monostatos,

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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück). Friedrich Hermann Nestler, Hamburg 1800, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonirendes_Journal_vom_deutschen_Theater_zu_Hamburg_(1800)_Seite_022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)