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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück)

ob es sich künftig von meinen schriftstellerischen Produktionen etwas Genügeleistendes versprechen darf? –

Meine jugendliche Erziehung, von einem eben so einsichtsvollen als zärtlichen Vater, und von treuen Lehrern geleitet, bestimmte mich zum wissenschaftlichen Geschäftsmann. Die Verwendungen darauf wurden von den besten natürlichen Anlagen unterstüzt – ich reifte frühzeitig, und trat, als Jüngling schon, mit aufgeräumtem Kopfe, mit unverdorbenem Herzen in den Wirkungskreiß der großen Welt.

Ich habe Königen und Fürsten abwechselnd in der Militair- und Civil-Carriere gedient; ich stand mehrmals von Angesicht zu Angesicht vor ihnen. Ich habe Heerführer und Minister, im Berufe und im Umgange, kennen lernen. Ich habe in Lagern und Garnisonen gestanden. Die Zelte und Wohnungen derer Befehlshaber waren mir eben so wenig verschlossen, als eigne Pflicht mich in die Barakken der Gemeinen führte. An mehrern Höfen, in Audienzzimmern, in Antichambren, und in gesellschaftlichen Zirkeln, hatte ich freyen Zutritt. In Cabinetten, Collegien, Canzleyen, in Amts- Raths- und Gerichtsstuben, durfte ich mich oft umsehen; – ich habe selbst für sie, und in ihnen, gearbeitet.

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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück). Friedrich Hermann Nestler, Hamburg 1800, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonirendes_Journal_vom_deutschen_Theater_zu_Hamburg_(1800)_Seite_010.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)