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freier Mann auf demselben Wege, wo er gekommen war, wieder aus dem Gefängniß hinausgehen und durfte ihn Niemand anhalten, denn der Hund Brich-Stahl-und-Eisen ging treulich an seiner Seite.

Als er so dahin ging, kam ein kleines weißes Männchen daher und speiste mit ihm, denn der Hund: Geschwind-wie-der-Wind ließ es an Nahrungsmitteln für den Bauernsohn nicht fehlen. Nachdem sie gegessen, gingen sie mit einander weiter und kamen an einen unterirdischen Gang, daran stießen mehrere Zimmer und das Männchen führte ihn in eins, worin eine Wiege stand. Es gab ihm auch eine weiße Kugel und befahl ihm, daß er die Kugel und auch die Hunde bei sich behalten und so ein Vierteljahr lang wiegen, sich aber dabei nicht umsehen solle, sagte auch, daß es ihn in dieser Zeit dreimal besuchen würde.

Der Bauernsohn wiegte treulich vier Wochen ohne sich umzusehen, da kam das weiße Männchen. Nachdem er wieder vier Wochen lang gewiegt hatte, kam es abermals und als das Vierteljahr herum war, war es zum drittenmale da, sagte auch, daß er jetzt hier Alles erlöst hätte, nahm ihm die weiße Kugel ab, führte ihn in ein Zimmer, wo schlechte, gute und mittelmäßige Kleidungsstücke hingen. Es sprach auch, daß er sich die besten Kleidungsstücke aussuchen sollte, meinte aber, daß das Schlechteste in diesem Saale wohl das Beste wäre, weil es schon das Meiste mit durchgemacht hätte. Da nahm der Jüngling einen alten grünen Rock, eine alte Bürste, eine alte Flinte, einen alten Hirschfänger, ein altes Büchlein und einen alten Ranzen. Die Wahl gefiel dem weißen Männchen und es sprach: „Wenn Du mit der

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/97&oldid=- (Version vom 1.8.2018)