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und brachen den Hals. Weil nun der junge König sich gut hielt und die andern Könige keine Erben hatten, so vermachten diese ihm ihre Länder, worin er auch viele Jahre glücklich regierte.

Mit dem Schwert vom Engel der Liebe und dem Zaunigelfell hat der junge König aber viel im Kriege gethan. Denn so oft er an einem Haar auf dem Zaunigelfelle rupfte, so oft standen tausend Mann Soldaten bereit, und das Schwert ist auch ein Zauberschwert gewesen.


14. Der alte Dudelsackspfeifer.

Es war einmal ein alter Dudelpfeifer, der spielte nur immer die Eine Weise von der lahmen Ziege und war wohl bekannt auf allen Kindtaufen und Hochzeiten. Er hatte aber einen Sohn, der wollte gern freien, und weil er eines Dudelpfeifers Sohn war, sagten doch alle Mädchen im Dorfe, daß sie ihn nicht möchten. Darüber kränkte er sich gar sehr, doch auf einmal verliebte sich des Schulzen Tochter in ihn, die das schönste und reichste Mädchen im Dorfe gewesen ist. Als nun die beiden sich schon versprochen hatten, hielt ein reicher Freier bei dem Schulzen um sie an, und die ließ sich bewegen, daß sie dem Sohne des Dudelpfeifers den Laufpaß gab. Da ward der bis zu Tode betrübt, der alte Dudelpfeifer aber sagte, er solle sich darüber nicht kränken, er wolle ihm einen guten Rath geben. Er selbst würde bald sterben, und dann solle er ihm die Dudelpfeife mit in

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)