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wäre und scheuerte. Die dritte Schwester stellte sie an ein Feuer bei den Reisbrei und die vierte an ein ander Feuer bei den Braten.

Nun hüpfte sie als ein schöner Fledervogel davon, und es dauerte nicht lange, da sah sie das graue Männchen gar lustig daher traben. Da stieg das Mädchen auf einen Baum, und als es vorbeikam, rief es den schönen Vogel an und sprach:

„Fledervogel, wo kommst Du her?“

Antwortete das Mädchen:

„Ich komme aus Bienichen sein Haus.“

Fragte das Graumännchen weiter:

„Was macht Bienichen seine junge Braut?“

Antwortete das Mädchen:

„Sie kocht die Schwein’, sie macht die Brat’,
Weil der junge Herr Hochzeit hat.“

Da lachte dem Graumännchen vor Freuden das Herz und es trabte weiter, das Mädchen aber eilte nach seines Vaters Hause zu.

Als Graumännchen in die Höhle kam, stand da die älteste Schwester mit dem Besen in der Hand, und er meinte, das sei die Braut, und sprach zu ihr: „Ei, Du schöne junge Braut, wie wohl erfüllst Du meine Gebote! Nun warte nur, bald kommen die Hochzeitgäste!“

Es war aber die Höhle sehr groß und hatte viele Gemächer, und das Graumännchen ging von einem in’s andere, und wie er einmal in die Stube kam, kniete da die zweite Schwester mit dem Scheuerwisch in der Hand am Boden, da meinte er wieder, das sei die Braut und sprach: „Ei du schöne junge Braut, wie wohl erfüllst Du mein Gebot und wie bist Du so flink! Meinte ich

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)