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Speise und Trank, denn sie warten drüben auf eine gute Mahlzeit.“

Das Mädchen kam noch öfter zurück, denn man bedurfte für den Augenblick noch mehrere Kleinigkeiten in dem Bauernhause und jede wurde mit einem Goldstücke bezahlt. Da staunte der Kaufmann immer mehr, wußte sich auch das Vertrauen des Mannes wieder zu erwerben, und als der Tag wieder kam, an dem der Berg geöffnet werden konnte, nahm der ihn mit sich in den Wald und versteckte ihn hinter den ersten Baum im Walde, unter dem der Achte gestanden hatte, der in der Höhle geopfert war. Er selbst aber kroch wieder in das Loch und alsbald kamen die sieben Männer mit ihren Säcken an, stellten sich unter die Eichen, der Hauptmann stand wieder mit dem einen Fuße auf des Bauern Kopfe und der hörte wieder Alles, was er sagte, der Kaufmann aber hinter der achten Eiche verstand ihn nicht und sah auch nicht, was geschah.

Darauf gingen die sieben Männer wieder in den Berg und nach einer Weile kehrten ihrer sechs mit gefüllten Säcken zurück und jeder ging seinen eignen Weg durch den Wald, der siebente Mann aber war in der Höhle getödtet und sein Sack dort zurückgeblieben.

Jetzt rief der Bauer den Kaufmann, ging mit ihm vor die Steinklippe und sprach:

„Sim-sim-seliger Berg,
Thu Dich auseinander!“

Da öffnete sich der Berg und sie gingen hinein. Als sie hineinkamen, griff der Krämer sogleich nach einer

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/143&oldid=- (Version vom 1.8.2018)