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in Nürnberg, aus deren Händen diese Waare kommt, werden den Rath[1], mehr auf die materielle Denkungsart der Engländer zu speculiren, eben so wenig berücksichtigen können, als ihre Kameraden, welche Volksmärchen herausgeben, etwa im Stande waren, ähnliche Rathschläge zu befolgen.

Außer jener vollkommen unberechtigten Einwendung gegen Märchen als Kinderschriften hat man nun auch darauf hingedeutet, daß die deutschen Volksmärchen manche Züge (sie erwachsen aus dem Conflict der Cultur des Volkes und derjenigen der gebildeten Stände, oder werden vielmehr nur durch ihn bemerklich) enthalten, welche für Kinder nicht passen. Ja, eine als besondere Schrift erschienene Musterung von Jugendschriften will alle diese Sammlungen nur als Volksschriften betrachtet wissen und nur die Auswahl aus der Grimm’schen Sammlung, aus der allerdings alles weniger für Kinder geeignete entfernt ist, wird dort den Jugendschriften eingereiht, während die Brüder Grimm selbst auch die große Ausgabe ihrer Sammlung als Kinderschrift bezeichnet haben. Auch eine von mir selbst herausgegebene und von der Kritik mit Beifall aufgenommene Sammlung wird dort mit den übrigen nur unter die Volksschriften verwiesen.

Ohne auf jene Bedenken weiter einzugehen, bemerke ich nur, wie ich es als eine mir widerfahrene hohe Ehre betrachte, daß Eltern und Erzieher in der


  1. Vergl. „Deutsche Kinderspielsachen in England“ (Morgenblatt, 1853, Nr. 30.).
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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite XIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)