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Johannes der Bär irrte mit der dritten Prinzessin in den unterirdischen Gängen umher, und sie kamen in das Gemach, wo die Alte saß, deren Finger er in den Baumstamm eingeklemmt hatte. Als sie ihn sah, fürchtete sie sich so sehr, daß sie sich erbot, die beiden an ihrem Haspel aus der Höhle zu winden. Das waren sie zufrieden, auch steckte Johannes der Bär noch ein Horn ein, das in diesem Zimmer an der Wand hing.

Die Alte wand die beiden mit dem Haspel heraus, als sie aber draußen eine Strecke weit gegangen waren, verdunkelte sich der Tag und wurde eine große Finsterniß, und der Berg, in dem die Höhle war, fing an zu wachsen und wuchs ein neues Gebirge als Scheidewand auf zwischen Johannes dem Bär und der Prinzessin, das ward immer größer und so wurden sie getrennt. Als wieder Tag wurde, war Johannes der Bär auf der einen Seite des Berges und die Prinzessin war auf der andern nahe bei der Stadt, darin ihres Vaters Königsschloß stand. Da ging sie hinein, Johannes der Bär aber wanderte um das Gebirge herum und kam zuletzt in dieselbige Stadt.

In dieser Stadt fragte Johannes der Bär bei einem Schmied an, ob er ihm Arbeit geben könne. Arbeit vollauf, antwortete der Schmied, zumal wenn Du recht geschickt bist, Gesell. Da ließ Johannes der Bär das ganze Haus des Schmieds, welches drei Stockwerk hoch war, ausräumen und einen Ambos in das oberste Stock bringen, der einige hundert Centner schwer war. Seinen Spazierstock gebrauchte er als Hammer und schlug damit so gewaltig auf den Ambos, daß der Hammer bei jedem Schlage durch die erste, zweite und dritte Decke flog

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)