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sogleich verwandelte sich der Zauberer in seine menschliche Gestalt, trat vor die Prinzessin hin und sagte ihr, daß er den Ring ihr bei einem Kunststücklein habe in den Schoos fallen lassen. Da zog sie den Ring vom Finger und wollte ihn dem Zauberer reichen, der Ring aber fiel gleich als ein Gerstenkorn auf die Erde; da verwandelte sich der Zauberer in einen Hahn und wollte das Gerstenkorn aus einer Ritze herauspicken, aber kaum war der Zauberer ein Hahn, da war auch das Gerstenkörnchen schon wieder ein Hund, wie er zu Anfang gewesen war, und biß dem Hahn den Kopf ab und da war der Zauberer todt. Da kamen aber eben wieder die Jäger vorbei, welche den Hund gekauft hatten, die riefen: Seht doch unsern schönen Hund! und lockten ihn. Allein der Hund verwandelte sich geschwind wieder in einen Menschen, trat zu der Prinzessin, und weil die ihn als Ring von ihrem Schoose aufgenommen und an den Finger gesteckt hatte, so nahm sie ihn zum Mann und sie lebten mit einander lange und glücklich.


27. Halt fest.

Es war einmal ein alter Soldat, der hatte dem König dreißig Jahre auf dem linken Absatze gedient und bekam zuletzt einen Bettelbrief, damit konnte er betteln, so viel er wollte. So zog er denn vorwärts, tief betrübt, daß er seinen Soldatenrock hatte ablegen müssen, und kam in einen Wald, da begegnete ihm ein graues Männchen, das forschte nach der Ursache seiner Bekümmerniß.

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/121&oldid=- (Version vom 1.8.2018)