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und sah nur auf das Bild, und wenn es da nicht gültig war, so schüttelte er mit dem Kopfe. Eines Tages zeigte der Bäcker dem Könige auch ein Geldstück, da schüttelte der als Hund auch mit dem Kopfe. Da erstaunte die alte Frau, welche das Geld gebracht hatte, und bat den Bäcker um die Erlaubniß, den Hund mit zu ihrer Tochter zu nehmen. Die aber konnte sogleich mit ihm reden und sagte zu dem Hunde, er sei ein alter braver König, sie bedaure ihn, daß er eine solche Frau bekommen hätte. Sie gab ihm nun ein Glas mit Wasser und sprach: er solle zu seiner Frau hinschleichen und ihr von rückwärts das Wasser über den Kopf gießen. Dabei solle er aussprechen, worin sie verwünscht sein solle.

Da ging der König aus dem Hause der jungen Zauberin als Mensch mit dem Glas Wasser zu seiner Frau. Hätte Die ihn kommen sehen, so wäre er für alle Zeiten wieder in einen Hund verwünscht gewesen. Aber es gelang ihm, ihr das Wasser von rückwärts über den Kopf zu gießen, und dabei verwünschte er sie in ein schwarzes Pferd. Da war sie ein schwarzes Pferd, und er jagte sie so lange bis sie stürzte, und es war, als ob er flöge auf dem Pferde, und als er in ein fremdes Land mit ihr hineinjagte, haben die Leute auf ihn mit Steinen geworfen und ihn bepfuit als einen Pferdeschinder. Er aber, als er das schwarze Pferd zu Tode geritten hatte, heirathete die junge Zauberin, und er lebt noch heutiges Tages mit ihr in Lust und Freuden.


II.

Auch ist einmal ein Graf gewesen, der hatte seine Gattin verloren und heirathete eine Fee. Die erste Frau hatte ihm zwei Prinzen geboren, denen gönnte die zweite nicht Speise

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_120.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)