Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 019.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


um Schweine zu stehlen, rasch aber tödtete ihn der Hund Hille.

Damit war die Mühle und die Heerde von den Riesen erlöst, und der Jäger über alle Jäger setzte seine Reise fort. Er kam in eine Stadt die ganz mit Flor überzogen war, weil ein Drache die Königstochter vom Markte abholen wollte. Da stellte der Jäger über alle Jäger sich mit seinen treuen Hunden neben die Prinzessin, und als der Drache kam, rief er ihm zu: „Was du an den König zu fordern hast, kannst du auch an mich fordern.“ In demselben Augenblicke sprangen die drei Hunde Stahl, Eisen und Hille gegen den Drachen an und zerrissen ihn.

Da warf sich die Prinzessin ihm in die Arme und begrüßte ihn als ihren zukünftigen Gemahl. Zugleich bat sie ihn, seinen drei Hunden Stahl, Eisen und Hille die Köpfe abzuhauen. Das that er auch, weil die Prinzessin versicherte, es würde zum Heile ausschlagen; und da war der Hund Stahl der König, der Vater der Prinzessin, der Hund Eisen war der Förster und der Hund Hille war der Müller. Alle Drei waren jetzt von der Zaubergewalt völlig erlöst, unter der sie gestanden hatten und der Förster und der Müller zogen fröhlich nach Haus. Zum Hochzeitstage des Jägers über alle Jäger mit der Prinzessin aber stellte sich der Müller wieder ein in der Stadt, und brachte das beste Stück Schweinebraten, und auch der Förster kam und brachte das beste Stück Wildbraten, das in seinem Forst zu haben war. Der König aber holte die beste Flasche Wein herauf, die in seinem Keller stand, und so wurde die Hochzeit gefeiert, und am Hochzeitstage war die ganze Stadt mit Roth überzogen.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_019.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)