Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 016.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


deine falschen Schwägerinnen deine Kinder ausgesetzt haben. Danke Gott, daß sie noch erhalten sind, und eile, o König! dein unschuldiges Weib, die du hast einmauern lassen, wieder zu dir zu nehmen, drücke die Jünglinge und die Jungfrau als deine leiblichen Kinder ans Herz und laß deine falschen Schwägerinnen von vier Pferden zerreißen.“

Wie die drei Kästchen gefunden waren, da war das Schloß mit dem tiefen Graben verschwunden. Doch der Garten mit dem sprechenden Vogel, dem singenden Baum und dem springenden Wasser blieb, und die Kinder gingen darin oft mit ihrem Vater und ihrer Mutter, die der König wieder zu sich genommen hatte, als in einem schönen Lustgarten spazieren. Seine bösen Schwägerinnen aber ließ der König von vier Pferden zerreißen.


4. Der Jäger über alle Jäger.


Es war einmal ein Tischler und ein Goldschmied, die sprachen, wer wol das beste Kunststück von ihnen machen könne. Da kommt der Meister Goldschmied an und bringt einen goldenen Fisch, der schwimmt immer im Wasser umher. Da kommt der Tischler auch und fliegt zum Fenster herein, und hat sich ein paar Flügel gemacht, mit denen er fliegt, fliegt noch ein Mal zum Fenster hinaus und drei Mal ums Haus herum. Da macht ein Prinz die Flügel an, der will nachher wieder niederfliegen, fliegt aber immer höher und höher und kann nicht nieder. Da fliegt er auf eine Kirche, die hoch in der Luft gewesen ist; in der Kirche wohnt eine Prinzessin, die macht das Fenster auf, da fliegt er hinein, heirathet die Prinzessin und wohnt mit ihr in der Kirche.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_016.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)