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fand bisher zwischen dem zweyten und dritten Blumentrieb keinen merklichen Unterschied. Ich ließ im J. 1794. einen Theil des Gartens zum Viertenmale blühen, und erhielt nach dem Augenmaße auch da nicht mehr, nicht weniger Blumen. Ich zweifle nicht, daß, wenn man den Zwiebeln weiteren Raum beym Einlegen gönnen wollte, sie sich weiter ausbreiten, und ohne wechselseitig im Wachsthum gehindert zu werden, besser um sich greiffen könnten; allein ich habe hierüber noch keinen Versuch angestellt, und behalte mir, statt etwas ungegründetes zu schreiben, lieber vor, den Saffranliebhabern, wills Gott, ein andersmal über verschiedene gemachte Proben Nachricht zu ertheilen. Das ist Thatsache, daß in meinem Saffrangarten der dritte immer, vor zwey Jahren auch der vierte Blumentrieb dem zweyten gleich war.

3. §.

In der hiesigen Gegend wartet man fast allgemein nur den zweyten Blumentrieb ab, aus Furcht, die Kiele, wenn sie länger in der Erde lägen, größtentheils oder alle zu verlieren. Denn erstens, sagt man, werden die Kiele leicht brandig, und zweytens sind sie der Gefahr des Erfrierens ausgesetzt. Um diese Furcht zu zerstreuen, dürfte man nur die ersterwähnte Erfahrung von

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Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/66&oldid=- (Version vom 14.2.2021)