Seite:Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen.pdf/64

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

schliessen, und den Sager abmähen. Fig. III. sind ganz ausgewachsene Setzlinge oder neue Kiele.

4. §

Wenn die neuen Kiele in der Erde liegen bleiben, was dieß zweyte Jahr wirklich geschieht, so schlagen sie bald auch ihre eigenen kleinen Wurzeln seitwärts, wodurch sie ihre fernere Nahrung gewinnen können. Sofern also alles gut von Statten gegangen ist, so liegen izt ganz neue wohlausgewachsene, bewurzelte, und um zwey - dreymal mehrere Saffranzwiebeln, als das erste Jahr, in den nämlichen Garten, derer jedwede in dieser Beschaffenheit tüchtig ist, zwey - drey Blumen hervorzubringen.

5. §.

Hieraus ist sehr leicht der grosse Unterschied zwischen der ersten und zweyten Aernde begreiflich. Wenn das erste Jahr nur ein Drittheil der eingelegten Kiele, Blumen getragen hätte, so wäre die zweyte Aernde bey der nämlichen Zahl der Kiele, die alle Blumen bringen, schon dreymal grösser; nun sind der Kiele dreymal so viel und jeder Kiel treibt zwey - drey Blumen; kein Wunder also, wenn auf gleichem Platze statt eines Lothes beym ersten Triebe ein ganzes Pfund bey dem zweyten zuweilen gewonnen wird.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/64&oldid=- (Version vom 14.2.2021)