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Ende werden die Löser mit weissen Brod, Obst, Nüsse, Wein, Most u. d. gl. bedient, und das ist auch ihr ganzer Lohn.




Eilftes Kapitel. Von dem Saffrandörren.

1. §.

Die angelegenste Arbeit der Hauswirthinn am anderen Tage, die sie so leicht keiner Dienstmagd anvertraut, ist, den gelösten Saffran zu dörren, ohne welches er sich nicht nur allein nicht halten sondern innerhalb einiger Tage verfaulen würde. Bey aller hiebey nöthigen Behutsamkeit ist doch die Verrichtung sehr einfach. Sie legt an einem beliebigen Platz des Herdes eine schwache Glut dünne auf, drey Ziegeltrümmer in ein Dreyeck um und um, stürzt ein härenes Sieb darüber, so, daß es sich auf die drey Trümmer stützt, und das Gerüst der Dörre ist fertig. Die Ziegeltrümmer sind 3 Zoll, der Reif des Siebes 6 Zoll hoch, dies bewirkt zusammen, daß der Boden des umgekehrten Siebes von der Glut 9 Zoll weit absteht. Ihr Werkzeug dabey ist eine ungeschliessene Gänsefeder.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/51&oldid=- (Version vom 14.2.2021)