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haut 8 Zoll tief in die Erde und wirft sie links hintan. Da die Haue spitzig zuläuft, so entsteht durch das Einhauen eine dem lateinischen V ähnliche Vertiefung, wo sich unten die zwey Erdenwände gegeneinander neigen. Damit besonders an der linken Wand die Erde nicht herabrollt, sondern schräge stehen bleibt, giebt ihr der Hauer mit der äussern Fläche der Haue, sobald er sie von der Ableerung zurückgezogen hat, einen kleinen Schlag, wodurch sie gleichsam geglättet wird. Sogleich während er sich rücklings bewegt, haut er eben so tief das zweytemal, das drittemal und so fort in gerader Linie ein, und wiederhollt jedesmal den kleinen Schlag an die linke Wand; dadurch entsteht eine gleichfortlaufende Furche a b, und an der linken Seite eine schrägstehende Erdenwand.

3. §.

Kaum ist er mit dieser Furche ein Paar Schritte weit, kömmt der Leger mit einer Schwinge oder Backschüssel voll Kiele, die er indeß aus dem Sacke gefaßt hat, legt einen um den andern 6 Zoll tief und 3 Zoll weit von einander an die linke Erdenwand an, und drückt jeden Kiel zugleich sanft in die Wand hinein, daß er die Hälfte darin stecken bleibt. Da die Furche gleich tief, die Erdenwand gleich hoch ist, so können die Kiele auch leichtlich

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Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/30&oldid=- (Version vom 14.2.2021)