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es nur anzeigt, daß man für ein kostbares Produkt wohl die bessere Lage auszuwählen pflegt, aber dabey sein Fortkommen in einer schlechteren nicht läugnet. Höchstens giebt es uns einen Fingerzeig den Saffran durch was immer für Gegenstände gegen die mitternächtlichen Winde zu schützen, oder ihn doch in ein gegen Mittag offenes Feld zu pflanzen.

§ 5.

Für die Gegenden, wo man sich mit dem Weinstocke nicht abgiebt, wäre die Saffranfächsung wohl an schicklichsten, da die Wein- und Saffranlöse nach dem hiesigen Sprüchwort: Wenn der Saffran mosteln hört, kommen seine Blumen, meistens zusammentrift, und Viele hier wegen häufiger Beschäftigung mit der ersten, die zweyte fahren zu lassen bemüssiget sind.

6. §.

Die allerbeste Gegend, und gleichsam das Vaterland des Saffrans scheint jene zu seyn, wo öftere Nebel herrschen, z. B. in langen mässig breiten Thälern mit Flüssen oder Bächen durchflossen. In nebeligen Jahren, wenn sonst alles gleich ist, drängt eine Blume die andere. Das feuchte England unterhält nicht umsonst einen so

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/19&oldid=- (Version vom 14.2.2021)