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52sten Grad nördlicher Breite gelegen ist, während daß der Weinstock die Lage zwischen dem 30 und 50sten Grad meistens behauptet. Wie viele weit gelindere Gegenden Böheims und Mährens stellen sich da vor meinem Sinn! Herr von Schönfeld hat auf seinen Gute Trnowa in Böheim den Saffran einzuführen bereits sehr gute Anstalten getroffen, dem ich mit innigem Vergnügen alles Guts prophezeye. Die Saffranzwiebeln durchwintern überall sehr glücklich, wiewohl sie nur mit 6. Zoll lockerer Erde bedeckt sind, die bald jeder Grad des Frostes durchzudringen vermag. Ich fand sogar bey einer Kälte von 10 Grad das Erdreich nicht nur herum, sondern unter den Saffranzwiebeln noch 4 Zoll tief eingefroren, ohne daß es den Zwiebeln geschadet hätte. Von ausserordentlicher Kälte ist ohnehin die Rede nicht, die den Zwiebeln, wie sogar kleinen und grossen Bäumen sicher schadet, besonders wenn das Saffranland mit keinem Schnee bedeckt ist, was wir das vorige Jahr 1795 wo um die Christnacht der Sturm die Felder vom Schnee entblößte, und die Kälte 15 Grade erreichte, leider! an mehreren Plätzen erfahren haben.

3. §

Der Saffran vollendet in dieser Gegend seinen Flor gemeiniglich innerhalb der letzten Woche

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/17&oldid=- (Version vom 14.2.2021)