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18. Ein Stempel Leopolds II., als Königs von Ungarn und Böhmen (niederländische Hofkanzlei), umgestaltet für Franz II. No. 25 (IV, Taf. 54, 3).


19. Or. Domkapitel Gran an vielen Wappenbriefen (1790–1792).

Sigillum duplex für Ungarn. Avers: Der Kaiser sitzend unter einem Throne, in der Rechten das Zepter haltend, die Linke, mit Reichsapfel und Schwert, die Füße ruhen auf Kissen. Zu beiden Seiten der Thronstufen sind Fahnen, Helm und Schild angebracht, rechts vom Throne das Wappen von Ungarn, links das von Dalmatien, an den Thronstufen die Wappen von Kroatien und Slavonien (IV, Taf. 46, 2).

Revers: Auf dem nimbierten, mit der Kaiserkrone bedeckten Doppeladler liegt ein zweimal geteilter Schild, auf dessen rechter Ecke die Krone von Ungarn, der linken die Krone von Böhmen stehen. Erste Reihe: quadriert von 1. Mähren, 2. Schlesien, 3. Niederlausitz, 4. Oberlausitz, Herzschild: Böhmen, 2. Lothringen, 3. Toskana, 4. quadriert von Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol, Herzschild: Österreich; zweite Reihe: 1. Siebenbürgen, 2. Schwaben, 3. Habsburg, 4. Württemberg; dritte Reihe: 1. quadriert von Brabant, Limburg, Luxemburg und Flandern, Herzschild Burgund, 2. Mailand, Mantua, Parma (Spitze), 3. quadrien von Anjou, Barr, Geldern und Jülich, Herzschild: Jerusalem. Auf dem Hauptschilde liegt ein Mittelschild mit Herzschild Ungarn. Der Mittelschild ist zweimal geteilt und gespalten. Erste Reihe: 1. Dalmatien, 2. Lodomirien, 3. Slavonien; zweite Reihe: 1. Bosnien, 2. Serbien; dritte Reihe: 1. Kumanien, 2. Galizien-Lodomirien, 3. Bulgarien. Zwischen zwei Kreislinien um den Adler herum sind zwölf Wappenschilde angebracht. Rechts: 1. Adler, 2. Adler, 3. Kiburg, 4. Gradiska, 5. ?, 6. Windische Mark, links: 1. Adler, 2. Löwe, 3. Görz, 4. Burgau, 5. Falkenstein, 6. Mecheln. Von den Flügeln hängt herab der Orden des goldenen Vließes, unter dem Schilde treten hervor der ungarische und toskanische Stefansorden, sowie der Maria Theresienorden (IV, Taf. 47, 1).

Der Stempel wurde für Kaiser Franz (IV, Taf. 8, 1. 2) hergerichtet.


20. Or. Landesarchiv Budapest (1790/92).

Secretum majus für Ungarn. Bildliche Darstellung = IV, Taf. 47, 1. Stempel umgestaltet für Franz II. No. 31 (IV, Taf. 47, 2).

Vorkommen: 1790–92.


21. Or. Hermannstadt (Mag. 12).     1790 Dez. 28.

Sekret für Siebenbürgen (Gubernium). Schild, dreimal geteilt. Erste Reihe: 1. Alt- und Neuungarn, 2. Mantua, 3. Böhmen; zweite Reihe: 1. Burgund, 2. Toskana, 3. Brabant; dritte Reihe: 1. Löwe, 2. Adler, 3. Württemberg; vierte Reihe: 1. Barr, 2. Tirol, 3. Jülich?. Zwei Herzschilde nebeneinander: 1. Österreich-Lothringen, 2. Siebenbürgen (IV, Taf. 48, 1).


Franz II.


1. Or. Hauptstaatsärchiv Dresden 15122.     1792 Juli 12.

Römischer König. = Stempel Leopolds II. No. 1 mit Veränderung des Namens in FRANCISCVS/II. (IV, Taf. 48, 2).


2. Silberner Originalstempel 83.     Staatsarchiv Wien.     Erw. Heffner, No. 245.

Großes Kaisersiegel. Reichshofkanzlei. Der Stempel Leopolds II. (IV, Taf. 45, 1) mit verändertem Namen in FRANCISCVS · II. Im Futter der Krone: M : NEVMAN : FEC : W : (IV, Taf. 48, 3).

Vorkommen: 1793–1803 (Or. Frankfurt; Or. Wien 1794 22/6, 1803 13/7 und 24/8).


3. Silberner Originalstempel 249.     Staatsarchiv Wien.

Österreichische Hofkanzlei. Umgestaltet aus einem Stempel Leopolds II. Schild = No. 1 (IV, Taf. 48, 4).


4. Silberner Originalstempel 312.     Staatsarchiv Wien.

Staatskanzlei. Offenbar umgestaltet aus einem Stempel Leopolds II. = No. 1. FRANCISC nachgraviert (IV, Taf. 48, 5).


5. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden (Notifikationen 1762 seq. vol. 1a, Loc. 2891).     1795 Febr. 5.

Pitschir. Schild quadriert von Ungarn, Böhmen, Dalmatien? und Burgund (IV, Taf. 48, 6).


6. Or. Stadtarchiv Frankfurt a. M.     1798.

Taxamt. Ausstattung = IV, Taf. 48, 1, doch hier Doppeladler und Kaiserkrone, Schild = No. 3 und 4. Aufschrift T–A (IV, Taf. 49, 1).


7. Silberner Originalstempel 251.     Staatsarchiv Wien.

Großes Kaisersiegel. Hofkanzlei. Bild = Leopold II. (IV, Taf. 44, 2). Im Futter der Krone: T LANG · F · (IV, Taf. 49, 2).

Vorkommen: 1798 Aug. 5 (Or. Wien) bis 1804 Aug. 11.


8. Silberner Originalstempel 84/2.     Staatsarchiv Wien.

Mittleres Siegel. Staatskanzlei. Bild und Umschrift = No. 7. Umgestaltet aus einem Stempel Leopolds II., FRANCISCVS nachgraviert (IV, Taf. 49, 3).


9. Or. Pap. über Wachs, Sammlung Trummer-Wandsbek.

Schild = IV, Taf. 43, 6 (IV, Taf. 49, 4).


10. Abdruck in der Siegelsammlung der Numismatischen Gesellschaft, Dresden.     Erw. Heffner, No. 246.

Siegel des Maria Theresienordens. Der Doppeladler, darauf das Großkreuz des Maria Theresienordens, umgeben von der Ordenskette des goldenen Vließes. Aufgelegt ist ein dreimal geteilter und gespaltener Schild. Die erste Reihe zeigt: 1. Alt- und Neuungarn, 2. quadriert: 1. Kastilien, 2. Leon, 3. Aragon, 4. Sizilien, 3. Jerusalem, 4. Böhmen; die zweite Reihe: 1. Burgund, 2. Toskana, 3. Siebenbürgen, 4. Tirol; die dritte Reihe: 1. Löwe, 2. Württemberg, 3. Mantua, 4. Parma; die vierte Reihe: 1. Flandern, 2. Jülich, 3. Tirol, 4. Görz. Herzschild: gespalten von Österreich und Lothringen (IV, Taf. 50, 1).


Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0101.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)