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32. Silberner Originalstempel 244, Staatsarchiv Wien.

Römische Kaiserin und Königin von Böhmen (Königliches und Erzherzogliches, Königlich böhmisches Siegel). Österreichische Hofkanzlei. Schild = No. 29, aber anstatt des Herzschildes (Österreich-Burgund) ist der böhmische Löwe verwandt und anstatt Flandern: Brabant. Um den Schild herum sind zwölf gekrönte Schilde gelegt: 1. Dalmatien, 2. Bosnien, 3. Luxemburg, 4. Schlesien, 5. Mähren, 6. Luxemburg, 7. Gradiska, 8. Kiburg, 9. Ungarn, 10. Württemberg, 11. Steiermark, 12. Kroatien. Im Futter der Krone: MDCCXXXVI (IV, Taf. 24, 3).

Vorkommen: 1745–64 (Or. Wien 1745 6/11, 1747 17/2, 1748 9/7, 1750 9/8, 1751 30/1, 1753 7/9 und 26/10, 1756 22/11 und 12/12, 1762 6/5, 1764 26/2).


33. Silberner Originalstempel 241 1/b.     Staatsarchiv Wien.

Sekret. Römische Kaiserin und Kurfürstin von Böhmen. Schild = IV, Taf. 24, 3. Ohne die Wappen im Siegelfelde. Im Futter der Krone: 17 · I · E · 48. Gebraucht bei der Wahl Josefs II. zum römischen König als „Reskripten-Insiegel“ (IV, Taf. 24, 4).


34. Silberner Originalstempel 241 1/a.     Staatsarchiv Wien.

Sekret. Römische Kaiserin und Kurfürstin von Böhmen. = No. 32, nur kleiner. Im Futter der Krone: 1764. Neben der Krone: T. F. Gebraucht bei der Wahl Josefs II. zum römischen König (IV, Taf. 24, 5).


35. Silberner Originalstempel 209.     Staatsarchiv Wien.

Römische Kaiserin. Italienische Hofkanzlei. Der mit der Kaiserkrone bedeckte Schild ist zweimal gespalten. In der ersten Reihe ist: 1 Mantua, 2. geteilt von Österreich und Burgund, 3. 4. Alt- und Neuungarn, 5. geviert von Kastilien, Leon, Aragon und Sizilien, 6. Böhmen, 7. Brabant, 8. Parma; in der zweiten Reihe ist: 1. geteilt von Siebenbürgen und Krain, 2. Tirol, 3. und 4. von einer Spitze (Habsburg) geteilt, rechts Steiermark, links Kärnthen, 5. Mähren? 6. geteilt von Flandern und Görz; in der dritten Reihe ist: 1. Barr, 2. Lothringen, 3. Jerusalem, 4. Toskana, 5. Falkenstein. Herzschild: Mailand. Zu Seiten der Krone die Jahreszahl: 17 || 47. Neben der Schweiffeder: T F (IV, Taf. 25, 1).


36. Silberner Originalstempel 48.     Staatsarchiv Wien.

Römische Kaiserin (für die Lombardei). Schild = No. 35. Neben der Krone: 17–47 (IV, Taf. 25, 2).


37. Silberner Originalstempel 42.     Staatsarchiv Wien.

Für die Lombardei. Schild = No. 35 (IV, Taf. 25, 3).


38. Silberner Originalstempel 49.     Staatsarchiv Wien.

Für die Lombardei = No. 35 (IV, Taf. 25, 4).


39. Messingener Originalstempel 46,     Staatsarchiv Wien.

Römische Kaiserin (für Tirol). Der mit der Kaiserkrone bedeckte Schild ist zweimal geteilt. Schild = No. 35, doch unterscheidet sich das Siegel von No. 35 dadurch, 1. daß in der ersten Reihe Brabant in Wegfall gekommen und dafür Mailand eingesetzt ist, 2. daß in der zweiten Siebenbürgen das Feld mit einem Löwen teilt, Herzschild: Tirol (IV, Taf. 25, 5).


40. Silberner Originalstempel 52,     Staatsarchiv Wien.

Verwitwete Kaiserin. Österreichische Hofkanzlei. Der Doppeladler mit Heiligenschein, darüber die Kaiserkrone. Auf der Brust liegt ein viereckiger, an den unteren Ecken abgerundeter, mit einer Spitze versehener achtfeldiger Hauptschild, worauf zwei Königskronen (Ungarn und Böhmen) ruhen. Auf diesem liegt ein achtfeldiger kleiner Schild, der Österreich als Herzschild trägt. Die acht Felder dieses Schildes sind: Steiermark, Kärnthen, Krain, Habsburg, Tirol, Kiburg, Görz, Gradisca, Burgau; im Hauptschilde ist das erste Feld von Altungarn, Dalmatien, Kroatien und Slavonien geviert, mit Neuungarn als Herzschild; das zweite Feld ist von Kastilien, Leon, Aragon und Sizilien geviert; das dritte von Mähren, Schlesien, Ober- und Niederlausitz, mit dem Herzschilde von Böhmen; das vierte zeigt Siebenbürgen; das fünfte Württemberg-Schwaben; das sechste Feld ist wieder geviert von Habsburg, Limburg, Luxemburg und Flandern, mit Burgund als Herzschild; das siebente Feld hat Lombardei-Mailand und Mantua gespalten, in der Spitze Parma; das achte Feld ist geviert von Jerusalem, Toskana, Neu-Anjou und Barr, Lothringen als Herzschild (IV, Taf. 25, 6).


41. Silberner Originalstempel 10.     Archiv des K. K. Ministerium des Innern, Wien.

Römische Kaiserin, Witwe seit 1765 (niederösterreichische Regierung, Statthalterei). Schild = No. 40. Im Futter der Krone: I · B · S · & I · D · F (IV, Taf. 26, 1).

Vorkommen: 1780 März 6 (Or. Wien).


42. Silberner Originalstempel 259.     Staatsarchiv Wien.

Römische Kaiserin, Witwe. Galizische Hofkanzlei von 1775 ab. Bild = No. 40, doch ist der Herzschild des dem Hauptschilde aufgelegten Mittelschildes anders gestaltet: an Stelle des österreichischen Bindenschildes ist ein quadrierter, mit dem Bindenschild als Herzschild belegter Schild getreten: 1. Galizien, 2. Lodomirien, 3. Mähren, 4. Krain. Im Futter der Krone: A · WIDEMAN; auf der Rückseite des Griffes: M · W. Unten, zwischen Umschrift und Laubrand: M · DCC · LXXV (IV, Taf. 26, 2).


43. Silberner Originalstempel 50.     Staatsarchiv Wien.

Römische Kaiserin (für die Niederlande). Schild = No. 23 (rechter Schild) (IV, Taf. 27, 1).


44. Abdruck Siegelsammlung Hauptstaatsarchiv Dresden.

Großes Siegel (für die Niederlande). Bildliche Darstellung = No. 23, doch hier die beiden Schilde vertauscht (IV, Taf. 27, 2).

Rücksiegel: Schild = No. 23, rechter Schild (IV, Taf. 27, 3).


45. Silberner Originalstempel 54.     Staatsarchiv Wien.

Verwitwete Kaiserin (für die Niederlande). Schild = No. 23. Neben den Schweiffedern: T F (IV, Taf. 27, 4).


Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0093.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)