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zu Nyitra am 30. Aug. 1696 verlautbart. Pergament, Siegel, der Text vom ersten bis zum letzten Buchstaben erweist sich als eine gewöhnliche plumpe Fälschung. Das Ganze stellt eine Fälschung aus dem 19. Jahrhundert dar. Vermutlich hat Beliczay sie nicht verfertigt, jedenfalls war er der geistige Urheber. Das Pergament ist roh und grob, seine Größe entspricht nicht dem Brauche im 17. Jahrhundert. Die Plica ist übermäßig schmal. Das Hängesiegel ist ebenfalls eine neuzeitliche Fälschung, ein sehr schlechter, primitiver Minium-Abguß des Secretum majus Leopolds I. (III, Taf. 67, 3). Die Holzkapsel, in die das Siegel gelegt wurde, war räumlich nicht ganz entsprechend, so daß in der Mitte der Innenseite des Deckels eine Vertiefung gebohrt werden mußte, damit der Deckel das Siegel nicht verletze. Aber auch trotzdem drückte die Mitte des Deckelinnern an mehreren Stellen die untere Partie des Wappens und den unter sich befindlichen Teil der Umschrift auseinander. Sehr kennzeichnend für die Fälschung sind weiter die äußeren und inneren Merkmale des Urkundentextes. Die Schrift entspricht in keiner Weise dem Kanzleiusus des ausgehenden 17.Jahrhunderts. Noch gravierender sind die sachlichen Textirrtümer, insbesondere bei der Anführung der Namen und der Würden der Reichsgroßen und Dignitäre. Vgl. Alexander Horváth, Wappenbrieffälschungen und Fälscher in Nagy Iván, Familiengeschichtlicher Anzeiger 1901 (Család történeti értesito). (III, Taf. 67, 4).


35. Or. Landesarchiv Budapest. Gyal Kapt. Armal 10.     1657 Mai 5.

Secretum minus für Ungarn von 1657 ab (vor der Kaiserwahl). Der mit der Königskrone bedeckte Schild quadriert von Alt-Neuungarn und Böhmen. Herzschild: Österreich-Burgund. Im Futter der Krone die Jahreszahl 1657 (III, Taf. 67, 5).


36. Or. Landesarchiv Budapest. Acta Publica 31:77.     1658 Aug. 5.

Secretum minus für Ungarn (Kaiserzeit). = Kaisersekret III, Taf. 23, 4 (III, Taf. 67, 6).


37. Or. Landesarchiv Budapest. NRA 220:50.     1671.

Secretum minus für Ungarn von 1658 (Kaiserwahl) ab. = Kaisersekret III, Taf. 23, 4. Im Futter der Krone: 16–58 (III, Taf. 67, 7).


38. Or. Landesarchiv Budapest. NRA 1047:49.     1691.

Secretum minus für Ungarn von 1689 ab. Bild = Kaisersekret III, Taf. 23, 4 (III, Taf. 68, 1).


39. Or. Landesarchiv Budapest. NRA 936:60.     1677 Juli 31.

Sigillum consilii bellici für Ungarn. Schild = Kaisersekret III, Taf. 23, 4 (III, Taf. 68, 2).


40. Or. Archiv Hermannstadt No. 1832.     1693 April 28.

Sekret der österreichischen Hofkanzlei für Siebenbürgen, vor Entstehung der dortigen Hofkanzlei. Vgl. No. 15 (III. Taf. 68, 3).


41. Or. Archiv Hermannstadt No. 1754.     1699 Dez. 14.

Großes Siegel für Siebenbürgen (Hofkanzlei) von 1695 ab. Der Doppeladler mit Heiligenschein, darüber die Kaiserkrone, in den Krallen rechts Schwert, links Zepter haltend. Der auf der Brust des Adlers ruhende, mit der Königskrone bedeckte und mit dem Orden des goldenen Vließes umgebene Schild ist in vier von zwei Engeln gehaltene Felder geteilt: 1. Ungarn, 2. Böhmen, 3. Kastilien und Leon (quadriert), 4. gespalten: vorn Burgund, hinten Sizilien. Zwischen zwei Kreisen ringsherum die Schilde von 1. Altungarn, 2. Kumanien, 3. Kroatien, 4. Bosnien, 5. Dalmatien, 6. Neuungarn. Unten die Schilde der drei Nationen. In der Krone: IMH oder A. Zu Seiten der Adlerköpfe: 16–95. (III, Taf. 68, 4).


42. Or. Archiv Hermannstadt (Mag. 33).     1701 Juni 10.

Sekret für Siebenbürgen (Hofkanzlei) von 1696 ab. Der Doppeladler mit Heiligenschein, darüber die Kaiserkrone; auf der Brust des Adlers ein mit dem Fürstenhute bedeckter Schild der drei Nationen. Herzschild: Österreich. Zu Seiten der Adlerköpfe: 16–96. Der Stempel wurde mit verändertem Namen in der Umschrift und Veränderung des Stichjahres von Josef I. (III, Taf. 74, 4) übernommen. (III, Taf. 68, 5).


43. Or. Archiv Hermannstadt No. 42.     1701 Juli 11.

Sekret für Siebenbürgen (Gubernium) von 1696 ab. Bildliche Darstellung = No. 42. Zu Seiten der Adlerköpfe: 16–96. (III, Taf. 68, 6).


44. Or. Archiv Hermannstadt No. 77.     1701 Juni 22.

Sekret für Siebenbürgen (königliche Tafel) von 1696 ab. Bildliche Darstellung = No. 42. Zu Seiten der Adlerköpfe: 16–96. (III, Taf. 68, 7).


45. Or. Archiv Hermannstadt, Mag. 70.     1701 Okt. 8.

Sekret für Siebenbürgen. Hofkammer. = Kaisersekret III, Taf. 23, 4 (III, Taf. 68, 8).


Margarethe, erste Gemahlin Leopolds I.


1. Silberner Originalstempel 265. Staatsarchiv Wien.

Nimbierter Doppeladler, auf dessen Brust ein mit der Königskrone bedeckter quadrierter Schild liegt: 1. Ungarn, 2. Böhmen, 3. gespalten (Österreich und Burgund, 4. quadriert (Kastilien und Leon). Über den Adlerköpfen die Kaiserkrone (III, Taf. 69, 1).


2. Silberner Originalstempel 265a. Staatsarchiv Wien.

Bild kleiner als No. 1 (III, Taf. 69, 2).


3. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden, Siegelsammlung MK.     Ohne Provenienzangabe.

Schild zweimal geteilt und gespalten. Oben Ungarn und Böhmen; Herzschild: Tirol. Die übrigen Felder sind nicht erkennbar (III, Taf. 69, 3).


Claudia Felicitas, zweite Gemahlin Leopolds I.


1. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden, Siegelsammlung MK VI.     Ohne Provenienzangabe.

Schild quadriert: 1. Ungarn, 2. Böhmen, 3. gespalten (Österreich und Burgund), 4. quadriert (Kastilien und Leon) (III, Taf. 69, 4).


Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0083.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)