Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

7. Or. Stadtarchiv Frankfurt a. M.     1438 Nov. 19.     Abb. v. Sava 136, Fig. 76.

Königliches Thronsiegel. Auf reichgeschmücktem Throne, über den sich ein von viereckigen Säulen getragener Baldachin wölbt, sitzt der König, auf dem Haupte die Bügelkrone, in der Rechten das Zepter, in der Linken der Reichsapfel, bekleidet mit Tunica, Stola und Mantel, der vorn durch ein breites gesticktes Band mit zwei Spangen zusammengehalten wird. In den beiden Spitzbogennischen befindet sich ein aufrechtstehender Löwe, mit einer Schnur im Rachen, an der ein Schild hängt, der zugleich an den oberen Ecken mit den Vorderpranken festgehalten wird. Der Wappenschild rechts zeigt den deutschen Adler, der links das Wappen von Altungarn. In zwei an den Füßen des Königs befindlichen Rundbogennischen ruhen Löwen, von denen der rechte den Schild Altösterreich, der linke den Schild von Luxemburg mit den Vorderpranken hält. An den Außenseiten des Baldachins steht unter Giebeldachungen je eine Figur mit einem Schriftbande mit undeutlicher Inschrift. Auf den Kapitalen von zwei Säulenbündeln sitzt je ein Löwe als Schildhalter, rechts mit dem Wappen Böhmens, links mit dem von Dalmatien. In der Mitte des Thronschemels ist der österreichische Schild angebracht (II, Taf. 19, 7).


8. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 6491.     1438 April 29.     Abb. v. Sava 139, Fig. 80.

Römisches Königssekret. Ein Engel (Brustbild) mit ausgespannten Flügeln und ausgebreiteten Händen, wovon erstere in eine dünne, die letzteren in eine stufenförmig erhöhte Kreislinie übergehen, welche den im Siegelfelde frei schwebenden einfachen Reichsadler umschließen. Die Umschrift unterbrechen die Wappenschilde, von links angefangen: 1. Böhmen, 2. Österreich, 3. Altungarn (II, Taf. 20, 1).


9. Or. Stift Heiligenkreuz (Wien).     1431 Mai 28.     Abb. v. Sava 139, Fig. 81.

Römisches Königssekret. Ein Vierpaß, an den Spitzen mit Blätterknorren verziert, umschließt das Siegelfeld, das durch gekreuzte Streifen in kleine Vierecke geteilt ist, in deren jedem sich ein vierblätteriges Blümchen befindet. Darauf sind fünf Wappenschilde in Form eines Kreuzes gestellt, und zwar in der Pfahllinie der einköpfige Reichsadler, der Bindenschild und der mährische Adler, rechts vom österreichischen Schilde Altungarn, links Böhmen (II, Taf. 20, 2).


10. Or. (sehr beschädigt) Staatsarchiv Wien.     1438 Okt. 6.     Beschrieben v. Sava 138, VII.

Von einem gestürzten Eichelornament umrahmt drei Schilde zu zwei und einem gestellt. Der obere Schild rechts zeigt Altösterreich, auf ihm ruht ein gekrönter Stechhelm, mit Decke und einem Adlerflug als Zimier, links der österreichische Bindenschild, auf dem gekrönten Helm der Pfauenstutz, der untere Schild ohne Helm zeigt einen einfachen Adler. So nach dem schlechterhaltenen Originale und nach Weinkopfs Zeichnung im Hausarchiv Wien, Heft 2, No. 48 (II, Taf. 20, 3).


11. Or. Staatsarchiv Breslau (Cist. Leubus 484).     1438 Jan. 21.

Siegel des Fürstentums Breslau = Karl IV. (II, Taf. 4, 2) mit Namensänderung. Vgl. Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. u. Altert. Schlesiens 33, S. 407 f., mit rotem Rücksiegel des Kanzlers Johannes Bukow. Adler im Schild und auf dem Helm (II, Taf. 20, 4. 5).


12. Or. Staatsarchiv Breslau (Grüssau 228).     1448 April 29.

Größeres Siegel des Fürstentums Schweidnitz bis 1453 = Wenzel No. 10 (II, Taf. 8, 7) mit Änderung des Namens in (II, Taf. 20, 6).

Vorkommen: unter Albrecht II. und mit seinem Namen auch nach seinem Tode bis zur Krönung seines Sohnes Ladislaus Posthumus zum König von Böhmen (1453 28/10).


13. Or. Staatsarchiv Breslau (Grüssau 233).     1453 Aug. 28.

Kleineres Siegel des Fürstentums Schweidnitz bis 1453 = Wenzel No. 11 (II, Taf. 8, 8) mit Änderung des Namens in (II, Taf. 20, 7). Vgl. Sigismund No. 16.

Vorkommen: unter Albrecht II. bis 1453.


Elisabeth, Gemahlin Albrechts II.


1. Or. Hausarchiv Wien.     1423 Aug. 21.     Abb. Ber. d. Altertumsver. Wien 2, 117 Taf. II, 3.

Ein bis unter die Brust sichtbarer Engel hält zwei schräg aneinander gelehnte Schilde, die von unten ein zwischen den Schilden kauernder Waldmann stützt. Im rechten Schilde das österreichische, im linken gespaltenen rechts das altungarische Wappen, links das von Anjou (II, Taf. 20, 8).


2. Or. Hausarchiv Wien.     1440 Mai 31.     Abb. Ber. d. Altertumsver. Wien 2, 117 Taf. 11, 4.

Zwei Schilde mit dem altungarischen und dem österreichischen Wappen schräg gegeneinander gelehnt, zwischen beiden erhebt sich aus einer Arabeskenverzierung ein Schaft, der sich über den Schilden in drei Zweige teilt, an deren jedem eine Blume (II, Taf. 20, 9).


3. Or. Hausarchiv Wien.     1442 Juni 7.     Abb. Ber. d. Altertumsver. Wien 2, 118.

Innerhalb eines Kleeornamentes, dessen Spitzen und Außenwinkel mit Blumenknorren geziert sind, hält ein Engel in langer um die Mitte gegürteter Kleidung rechts den achtmal in Silber und Rot geteilten ungarischen, links den österreichischen Schild (II, Taf. 20, 10).


Friedrich III.


1. Or. Hausarchiv Wien.     1438 März 17.     Abb. v. Sava 152, Fig. 94 und 95.

Herzogssiegel. Avers: Linksgewendete, gepanzerte Reiterfigur, die Tartsche am linken Arm zeigt das österreichische Wappen, im Banner der steierische Panther. Auf der Pferdedecke (Brustseite) der Schild von Altösterreich. Auf dem Kopfe trägt das Pferd

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)