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2144, 2145, 2147, 2148, 2151, 2153, 2158, 2160–62, 2166, 2169, 2172, 2173, 2182, 2184, 2188, 2192, 2193, 2197 [Spurium mit echtem Siegel (IV, Taf. 84, 1)], 2198 (Or. Magdeburg), 2200, 2201, 2203, 2209, 2210 (Or. Magdeburg), 2216, 2217, 2219, 2224, 2226, 2232 (Or. Magdeburg), 2233, 2235, 2236, 2243 (Or. Magdeburg), 2249, 2250, 2255, 2256–58, 2267, 2272, 2274 (Or. Magdeburg), 2279, 2281, 2284 (Or. Magdeburg), 2285, 2288). St. 359 (Fälschung Otto I. auf radiertem Pergament Heinrichs III.)

Wegen des Vorkommens auch der übrigen Stempel vgl. II, 4 Gebrauch mehrerer Siegelstempel.


2. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 21.     1046 Juli 2.     St. 2297.     Abb. Heffner II, 23.

Zweites Königssiegel. Der König in ganzer Figur auf dem Throne sitzend, Gesichtsbildung, Haltung, Gewandung sehr ähnlich No. 1. Der Thron ohne die bogenförmigen Öffnungen, die auf No. 1 sichtbar waren, und oben mit einem Polster bedeckt, das sich rechts und links vom Könige zu zwei Wülsten aufbauscht. Der König trägt in der Rechten ein Zepter, auf dessen Spitze ein Adler mit erhobenen Flügeln schwebt, in der Linken einen bis auf den Boden reichenden, oben in einen Knauf endenden Stab. N. Archiv 6, 565 (I, Taf. 14, 2).

Vorkommen: 1042 Jan. 19 bis zur Kaiserkrönung, bis 1045 Juni 3 nur vereinzelt neben No. 1 gebraucht [St. 2225, 2253, 2254, 2275, 2295–97, 2299 (Diplom zweifelhafter Originalität mit zweifelhaftem Siegel: IV, Taf. 84, 2. 3), 2302, 2306, 2308, 2311, 2313, 2682 (an einer Fälschung)].


3. Or. Stiftsarchiv St. Gallen.     1040 Juni 22.     St. 2189.

Erste Königsbulle (Blei). Avers: Brustbild des Königs, en profil, nach rechts gewandt, mit starkgebogener Nase, Backen-, Kinn- und Schnurrbart, Gewandung wie bei No. 1; auf dem Haupte die Krone mit drei Lilien, in der Rechten ein Zepter, auf dessen Spitze ein Adler schwebt. Im Innern des kleinen Kreises das Bild eines Mauerstückes, in dessen Mitte ein Tor, zu beiden Seiten zwei Türme mit schlankem Obergeschoß, oben von einer Kuppel abgeschlossen, in der Mitte zwischen beiden ein Kirchendach, überragt von einem dritten höheren, mit spitzem Dach abschließenden Turm. Zu beiden Seiten des höchsten Turmes AV und REA, zu beiden Seiten der anderen Türme RO und MA. N. Archiv 6, 566 (I, Taf. 14, 3. 4).

Vorkommen: 1040 Juni 22–1040 Dez. 29 (?). An St. 2189 nicht in gewöhnlicher Weise an einer umgeschlagenen Falte des Pergaments befestigt, eine solche Falte fehlt ganz, der Lederriemen ist durch acht am rechten Rande der Urkunde in einer ovalen Figur in dem Pergament angebrachte Löcher durchgezogen. Nur die Fäden von gelber Seide, an denen die Bulle hing, noch erhalten an St. 2202, fraglich aber, ob sich No. 3 oder 3a daran befand. St. 2180 (Or. Reichsarchiv Haag) war, wie man aus dem sog. Vidimusbrief des utrechter Kapitels von 1531 erfährt, mit Goldbulle versehen, die mittels Fäden von bläulicher Seide am Pergament befestigt war. In der Korroborationsformel: manuque propria, ut sabtus videtur corroborantes aurea nostre imaginis bulla iussimus insigniri. Vgl. Steindorff, Jahrb. Heinrich III. 1, 392.


3a. Or. Staatsarchiv Düsseldorf.     1041 Febr. 15.     St. 2207.     Abb. N. Archiv 35, 260. 262, Taf. 2a, b.

Zweite Königsbulle (Blei). Die früher vermißte und nur in einer Abbildung bei Lacomblet (Niederrhein. Urk. Taf. zu Band 1 No. 3) überlieferte, jetzt wieder zu Tage gekommene Bulle ist dem Diplom zweifellos mit Recht beigelegt worden. Das ergibt sich aus der Gleichartigkeit der Seidenschnurreste am Diplom und an der Bulle.

Die Vergleichung mit No. 3 ergibt bei aller Übereinstimmung im allgemeinen einen anderen Stempel, an dessen Echtheit nicht zu zweifeln ist (IV, Taf. 73, 12. 13).

Vorkommen: nur hier.


4. Or. Reichsarchiv München.     1048 Okt. 2.     St. 2355.

Erstes Kaisersiegel. Bild des auf dem Throne sitzenden Kaisers en face. Gesicht, Haltung und Gewandung sehr ähnlich No. 2. Das Königssiegel wurde zu einem Kaisersiegel umgearbeitet, indem man die rechte Hand mit einem neuen Attribut, dem Reichsapfel, versah, aber Spuren des Zepterstabes auf dem Arm nicht völlig beseitigte und ferner die Umschrift in der Weise abänderte, daß HEINRICVS stehen blieb, das folgende TE (von tertius) aber getilgt und durch das enggedrängte DIG ersetzt wurde, das sich dann an das stehengebliebene R anschloß. Der zweite Teil der Umschrift wurde darauf ganz erneuert. Vgl. Wibel im N. Archiv 35, 260. Krone mit drei Lilien, rechts und links ein Perlengehänge herabfallend. Auf dem Throne ein Polster, das sich rechts und links zu zwei Wülsten aufbauscht. In der Linken ein langer, oben in einen Knauf endender Stab, der nach unten hin bis auf den Thron reicht, in der Rechten der Reichsapfel mit Kreuz. N. Archiv 6, 566 (I, Taf. 15, 1).

Vorkommen: 1047 Jan. 3 bis zum Tode des Kaisers (St. 2321, 2338, 2341, 2342, 2345–47, 2349, 2354, 2355, 2363, 2364, 2368–70, 2379 (Fälschung mit echtem Siegel: IV, Taf. 84, 4), 2383, 2384 (Fälschung II, Taf. 55, 3), 2385, 2387, 2390, 2393, 2397, 2405, 2409, 2411, 2414–17, 2419, 2420, 2431–33, 2435, 2438–40, 2442, 2443, 2458, 2463, 2465, 2468, 2488a, 2490, 2498, 2501, 2504, 2505, 2507–9).


5. Or. Hausarchiv Wien.     1056 Juli 4.     St. 2502.     Abb. N. Archiv 6, Taf. II.

Zweites Kaisersiegel (für Italien). Vgl. II. 4 Gebrauch mehrerer Siegelstempel. Brustbild des Kaisers en face, das Antlitz mit Backen-, Kinn- und Schnurrbart, auf dem Haupte eine Krone mit drei Lilien, das obere Gewand über der rechten Schulter durch eine Spange zusammengehalten, beide Arme erhoben, in der Rechten ein oben in einen Knauf endendes Zepter, in der Linken der Reichsapfel von zwei sich kreuzenden, mit Edelsteinen besetzten Reifen umgeben, über dem Apfel, aber denselben nicht berührend, sondern freischwebend, ein Kreuz. N. Archiv 6, 567 (I, Taf. 15, 2).

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)